Cornelia Führer beim Fotografieren einer Mahlzeit
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Gesundheit

Soziale Medien beeinflussen Essverhalten

Auf Sozialen Medien werden regelmäßig Trends gesetzt, die tausende Menschen weltweit erreichen. Doch nicht immer sind die Trends gesund und die Informationen verlässlich, etwa bei Essenspostings. Mit kritischem Blick lässt sich aber die Spreu vom Weizen trennen.

Die Sozialen Medien werden von Rezepten und Beiträgen zum Thema Ernährung nahezu geflutet. Schnell entstehen Trends, teils gute genauso wie ungesunde. Ernährungswissenschafterin Cornelia Führer aus Hollabrunn warnt vor allem vor Ernährungstrends, die in eine extreme Richtung gehen: „Wenn zum Beispiel ganze Mahlzeiten oder gewisse Nährstoffgruppen komplett weggelassen werden oder wenn gewisse Produkte gekauft werden müssen, um eine gesundheitliche Wirkung zu erzielen.“

Führer setzt sich seit langem und ausführlich mit dem Thema Ernährung auseinander. Doch nicht jeder, der etwas online stellt, hat diesen professionellen Background. Eine hohe Followerzahl sei kein Gütesiegel oder Qualitätsmerkmal für den Inhalt eines Postings. „Zweifelsfall wäre es wichtig, wenn man sich mehr Informationen einholt, immer kritisch hinterfragt und gegebenenfalls auch nach der Quelle fragt“, sagt Führer. Eine wissenschaftlich fundierte Person sollte die Quelle für ihre Behauptungen auch nennen und belegen können.

Müsli in Schale
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Ein selbstgemachtes Knuspermüsli mit den Aromen von Zitrone und Kurkuma ist ein Frühstück für einen guten Start in den Tag

Vorsicht sei besonders bei Personen mit Essstörungen geboten, warnt die Expertin: „Wenn ich selbst von einer Essstörung betroffen bin und einem Kanal dazu folge, ist es wichtig im Hinterkopf zu haben, dass diese Personen keine Experten sind. Erfahrungen mit Essstörungen gemacht zu haben, befugt niemanden, anderen Betroffenen Empfehlungen zu geben.“ Grundsätzlich gehöre eine Essstörung immer in den Bereich einer psychotherapeutischen Behandlung.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 16.3.2024

Und auch beim Kommentieren von Postings, etwa was die Figur – egal ob dünn oder dick – angeht, ruft die Expertin zu Zurückhaltung auf. Denn auch in Sozialen Medien sollte man Menschen so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte.

„Gebackenes Müsli“ für einen guten Start in den Tag

Auch Führer berät online und informiert ihre Follower über Instagram zu Ernährungsthemen. Ihr Schwerpunkt liegt auf veganer Ernährung und Traditionell Chinesische Medizin (TCM). Bei ihrem Rezept für ein Knuspermüsli, auch Granola genannt, liefern Getreide wie Hafer und Buchweizen Energie, Nüsse, Mandeln und Kokosöl gelten als gesunde Fettquelle.

„Wir haben mit der Zitrone jetzt schon frühlingshaftes Aroma dabei. Das ist natürlich sehr frisch. Der Kurkuma verleiht dem Müsli eine schöne Farbe und ihm wird nachgesagt, dass es entzündungshemmend und auch antioxidative wirkt“, erklärt Führer. Das Müsli wird im Ofen gebacken und kann dann mit Früchten und Milch oder Joghurt kombiniert werden.

Zitronen-Kurkuma Granola:

Zutaten:

  • 250g Haferflocken
  • 100g Mandeln
  • 50g Cashewnüsse
  • 120g Buchweizen
  • 80g Leinsamen (ganz)
  • 2 Biozitronen
  • 3 TL Kurkuma
  • 50g Bio Kokosöl
  • 50g Mandelmus weiß
  • 3 EL Ahornsirup, alternativ Honig

Zubereitung: Mandeln und Cashewkerne hacken oder in einem Multizerkleinerer etwas zerkleinern. Haferflocken, Leinsamen & Kurkuma dazugeben. Buchweizen in einem Sieb gut abspülen und ebenfalls dazugeben. Die Zitronen heiß waschen, den Abrieb der beiden Schalen und den Saft einer Zitrone zur Mischung geben.

Kokosöl in einem Topf bei geringer Hitze schmelzen, Mandelmus und Süße hinzugeben und verrühren. Alles zur restlichen Mischung geben und gut unterheben.

Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen, Granola auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech gut verteilen. Etwa 15 Minuten bei 180°C backen, dann durchrühren und weitere 10 Min. bei 160°C fertig backen. Das Granola sollte nicht zu dunkel werden, gegebenenfalls kann die Backzeit etwas verkürzt werden.

Rezept von Ernährungswissenschafterin Cornelia Führer