Baustelle in Mautern
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Wirtschaft

WKNÖ untersucht Ursachen für Bauflaute

Die Bauwirtschaft spielt für die niederösterreichische Wirtschaft eine zentrale Rolle, doch die Zahl der Baubewilligungen liegt auf dem niedrigsten Wert seit 2012. Die Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) will künftig mit einem Bauwirtschaftsradar bestmöglich auf Entwicklungen reagieren.

Mit dem neu entwickelten Bauwirtschaftsradar will man die Lage der Bauwirtschaft genau beobachten. Unter die Lupe nimmt man mit dem Monitoring-Tool unter anderem die Baupreise, die Auftragseingänge sowie die Zahl der Neubauten und Umbauten. Es wurde vom Economica Institut im Auftrag der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) entwickelt.

WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker sagte gegenüber noe.ORF.at: „An der Bauwirtschaft hängen direkt und indirekt viele Branchen. Wenn auch die ins Schleudern geraten, ist das für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich nicht unbedingt positiv.“ Noch im Jahr 2022 trug die Bauwirtschaft in Niederösterreich 5,4 Milliarden zur Wertschöpfung bei.

„Bauwirtschaft ist wichtiger Konjunkturmotor“

Sie geriet aber zuletzt zunehmend unter Druck – unter anderem wegen der gestiegenen Baukosten und der verschärften Kreditregeln. Bei einem Gipfel zum Thema „Bauen und Wohnen in Niederösterreich“ wurde am Donnerstag im Landhaus in St. Pölten über die angespannte Lage beraten. Die Vertreter der Wirtschaftskammer bezeichneten die Bauwirtschaft als wichtigen Konjunkturmotor.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Jetzt ist es wichtig, dass das Wohnbaupaket des Bundes so rasch wie möglich umgesetzt wird. Zudem muss es zu einer raschen Lockerung der KIM-Verordnung kommen. Niederösterreich hat mehr als eineinhalb Jahre darauf gedrängt, dass es hier zu einer Lockerung der Regulative bei der Kreditvergabe kommt.“

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Wohnbaukredite massiv zurückgegangen

Die strengen Regeln führten zu einem massiven Rückgang der Wohnbaukredite, erläuterte der Vorstandssprecher der HYPO NOE, Wolfgang Viehauser: „Die Immobilienkreditvergabe an Private ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 um 55 Prozent zurückgegangen.“ Beim Baugipfel in St. Pölten wurde auf rasche Maßnahmen gedrängt. Einerseits um die Bauwirtschaft anzukurbeln, andererseits damit Familien ihre Wohnträume verwirklichen können.