Kuckuck
Samuel Schnierer
Samuel Schnierer
Umwelt & Klima

Erster Kuckuck des Jahres gesucht

Schon bald wird der berühmte Kuckucksruf wieder zu hören sein. Denn die Vögel kehren demnächst aus ihren Überwinterungsgebieten im Süden zurück. Die Vogelschutzorganisation BirdLife ruft auch in Niederösterreich dazu auf, den ersten gehörten Kuckucksruf zu melden.

Die Aktion findet heuer bereits zum fünften Mal statt. Wer einen Kuckuck rufen hören will, hat laut BirdLife Österreich in Wäldern, Feuchtgebieten und auf Kulturland die besten Chancen. Am häufigsten ist der Ruf im Mai und Juni zu hören. Denn kurz zuvor kehren die Vögel aus dem Süden zurück, um zu brüten. Dann geht es wieder ins Winterquartier.

„Wir möchten gerne mehr über die Ankunft des Kuckucks erfahren", so Evelyn Hofer von BirdLife Österreich. Die Meldungen über die ersten Kuckucksrufe seien wichtig, denn „nur anhand langjähriger Beobachtungen können wir schleichende Veränderungen erkennen“, so Hofer. Immerhin sei der Kuckuck heutzutage immer seltener zu hören.

Kuckuck
Anita Hombacher
Die Zahl der Kuckucke nimmt u.a. wegen der Klimakrise ab

Laut BirdLife hat es in den letzten 40 Jahren europaweit um ein Drittel weniger Kuckucke gegeben als zuvor, in Großbritannien sogar um die Hälfte weniger. In Österreich schätzt die Vogelschutzorganisation den Rückgang des Kuckucks innerhalb der letzten 25 Jahre auf ein Viertel, wobei der Bestand nach einer Abnahme rund um den Jahrtausendwechsel zurzeit stabil bei rund 100.000 bis 150.000 Kuckucken liegen dürfte.

Gefahren für den Kuckuck

Der Rückgang des Kuckuckbestandes stehe „in direktem Zusammenhang mit zunehmender Flächenversiegelung, dem Austrockenen feuchter Lebensräume und dem Verlust von Landschaftselementen in den heimischen Brutgebieten, entlang der Zugroute, sowie in den afrikanischen Überwinterungsgebieten“, teilt BirdLife in einer Aussendung mit.

Weitere Einflussfaktoren seien der Rückgang einiger Wirtsvogelpopulationen aufgrund von Lebensraumverschlechterungen oder Lebensraumzerstörungen und die Abnahme von Insekten aufgrund von Pestizideinsätzen und dem Fehlen von Nahrungspflanzen. Diese braucht der Kuckuck aber als Nahrung.

Durch die Klimakrise funktioniere zudem die zeitliche Abstimmung zwischen dem Kuckuck und seinen Wirtsvogelarten nicht mehr. Denn die Wirtsvogelarten, denen der Kuckuck sein Ei unterjubelt, sind meist Kurzstreckenzieher, die bei wärmeren Witterungsverhältnissen tendenziell früher im Brutgebiet ankommen. Beim Kuckuck als Langstreckenzieher wird der Zeitpunkt der Rückkehr hingegen durch angeborene innere Instinkte bestimmt. So könne es passieren, dass Kuckucke zu spät im Brutgebiet ankommen, um ihre Eier noch rechtzeitig ins richtige Nest zu legen, betont BirdLife.