Politik

NR-Wahl: Kollross tritt offenbar nicht mehr an

Der umstrittene SPÖ-Nationalratsabgeordnete Andreas Kollross wird sich offenbar nicht mehr um ein Mandat bewerben. Ein „Kurier“-Bericht wurde aus Parteikreisen bestätigt. Der Bürgermeister von Trumau (Bezirk Baden) war wegen sexistischer Tweets in Kritik geraten.

Kollross hatte auf X (vormals Twitter) – inspiriert vom Film „Braveheart“ – „scherzhaft“ über den Beschluss eines „Ius primae noctis“ nachgedacht. Die Opposition wie auch die eigene Partei bis hinauf zu SPÖ-Chef Andreas Babler hatte sich daraufhin über die Verharmlosung von Gewalt gegenüber Frauen empört. Kollross löschte den Tweet sofort wieder und entschuldigte sich.

„Verharmlosungen von Gewalt gegenüber Frauen sind auf das Schärfste zu verurteilen und haben in der SPÖ nichts verloren“, schrieb der SPÖ-Vorsitzende und Bürgermeister der Trumauer Nachbargemeinde Traiskirchen auf X. Er bekämpfe jede Form der Verharmlosung von Sexismus und eine Entschuldigung sei „das Mindeste, was wir erwarten“.

Entscheidung in den nächsten zwei Wochen

Bisher war man davon ausgegangen, dass der Chef des sozialdemokratischen Gemeindevertreterverbands wieder kandidieren und ein fixes Mandat erhalten würde. Nunmehr soll Wolfgang Kocevar, Bürgermeister von Ebreichsdorf und ehemals Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich, statt ihm antreten. Kollross selbst sagte dem „Kurier“, er werde seine Entscheidung innerhalb der kommenden 14 Tage bekannt geben.

Es sei noch nichts entschieden im Bezirk und es gebe auch „keinerlei Druck“, sagte ein Sprecher der SPÖ Niederösterreich am Freitagnachmittag. Die Liste müsse bis 8. April fertig sein. An diesem Tag stehe eine Sitzung des Landesparteirats an. „Die Entscheidung obliegt dem Bezirk“, unterstrich der Sprecher.