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Kunstausstellung in einer Virtuellen Realität

In der Landesgalerie Niederösterreich (Bezirk Krems) kann mit einer VR-Brille eine Kunstausstellung selbst gestaltet werden. Das Projekt „My Exhibition“ entstand gemeinsam mit der IMC Fachhochschule Krems und bietet Einblicke in das Kuratieren einer Ausstellung.

Von 2018 bis 2022 forschte die Kunstmeile Krems mit der IMC Fachhochschule Krems zur Einbindung von VR (Virtual Reality) in den Museumsraum. Die Inhalte – sprich die Kunstwerke – stammen alle aus dem realen Bestand der Landessammlung. Das Ziel sei unter anderem, den Besucherinnen und Besuchern spielerisch den Aufbau einer Ausstellung näher zu bringen, sagt Claudia Pitnik von der Kunstmeile Krems gegenüber noe.ORF.at. Rund 100 Werke wurden für das Projekt digitalisiert.

Die VR-Brillen-Station ist während der Öffnungszeiten immer betreut. Hat man noch keine Erfahrung mit den Brillen, wird man dabei unterstützt, sie richtig aufzusetzen. Was man in der Brille sieht, wirkt vertraut, denn es wurden die Räumlichkeiten der Eingangshalle in der Landesgalerie gescannt und so in den virtuellen, computergenerierten Raum befördert. Die Wände im virtuellen Raum sind jedoch anfangs noch leer – mit zwei Controllern in den Händen kann in der App aus verschiedenen Kunstwerken ausgewählt werden, die anschließend beliebig an der Wand angebracht werden können.

VR-Brillen-Station:

Derzeit befindet sich die VR-Brillen-Station in der Ausstellung „Unterwegs“ in der Landesgalerie Niederösterreich. Geöffnet ist immer samstags von 14.00 bis 16.00 Uhr.

VR soll Ausstellung ergänzen, nicht ersetzen

„Solche Techniken wie Virtual Reality machen schon so viele Aspekte unseres Lebens aus und deshalb muss man sich auch als Museum darüber Gedanken machen, wie sie in den Museumsalltag sinnvoll eingebunden werden können“, erklärt die Kunstvermittlerin. Die herkömmlichen Kunstaustellungen ersetzten soll die Technik aber nicht, sondern viel mehr ergänzend neue Erlebnisse schaffen.

VR-Brille
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Mit den Controllern werden die Bilder in der App an der Wand platziert

Das Erlebnis, eine eigene Ausstellung zu kuratieren, ist für die Besucherinnen und Besucher eine Möglichkeit, einmal hinter die Kulissen des Kuratierens zu schauen. Ist eine Kunstausstellung für Besucher aus restoratorischen Gründen nicht beweglich, kann in der App mit der VR-Brille jedes Kunstwerk beliebig angebracht werden. Zusätzlich erhält man über einen Klick mehr Information über die jeweiligen Kunstwerke.

VR-Brille begeistert alle Generationen

Eine moderne Technologie wie die „Virtual Reality“ verbinde man oft mit dem Gedanken, sie sei hauptsächlich für jüngere Generationen interessant. Die Resonanz des Projekts in der Landesgalerie zeigt aber das Gegenteil. „Wir haben auch schon sehr viele Pensionistinnen und Pensionisten hier gehabt, die vorher noch nie so etwas ausprobiert haben, und festgestellt haben, dass es eigentlich sehr leicht zu bedienen ist und Spaß macht“, betont Pitnik.