Bei der Museumskassa einchecken, einen Abenteuer-Beutel nehmen, in dem viele Utensilien für die fünf Erlebnisstationen enthalten sind – und die jungen Entdeckerinnen und Entdecker können starten. Im MAMUZ Museum Mistelbach dreht sich im heurigen Jahr alles um die Kelten. „In Erzählungen werden sie oft als besonders kämpferisch und furchtlos dargestellt. Aber stimmen die Geschichten, die wir aus Büchern, Filmen und Serien kennen“, fragt Christoph Mayer, Geschäftsführer des MAMUZ Museum Mistelbach.
In der neuen Mitmachausstellung für Kinder wird der Lebensalltag unserer Vorfahren unter die Lupe genommen und kann in fünf verschiedenen Erlebnisbereichen entdeckt werden. Etwa, welche Kleidung die Kelten trugen, warum der Gott Cernunnos ein Geweih auf dem Kopf hatte und warum manche Alltagsgegenstände besonders kunstvoll ausgesehen haben.
Im Abenteuer-Beutel findet man unterschiedliche Materialien, die alle bei den Stationen in der Mitmachausstellung verwendet werden können, darunter Wolle, Metallplättchen und Knetmasse. „Mit dieser ganz speziell auf Kinder ausgerichteten Ausstellung gehen wir im MAMUZ neue Wege. Es ist ein ganz besonderes, archäologisches Erlebnis für unsere jungen Gäste, die intensiv in die Welt der Kelten eintauchen werden“, freut sich Geschäftsführer Christoph Mayer.
In dieser Ausstellung steht das selbst Ausprobieren und in die Welt der Kelten Eintauchen im Mittelpunkt. Bei jeder der fünf Erlebnisstationen werden abwechslungsreiche Aufgaben gestellt, mit denen man das Leben der keltischen Stämme näher kennenlernen kann. Videoinstallationen und Hörstationen ergänzen die Informationen, erklären und erzählen Geschichten.
300 Originalobjekte aus der Keltenzeit sind zu sehen
Das MAMUZ Museum Mistelbach verlängert die im Vorjahr eröffnete Ausstellung über die Kelten und zeigt bis 24. November wieder Originalobjekte aus der Keltenzeit, darunter eine Vielzahl an neuen Funden. Etwa 300 Originalobjekte geben einen umfassenden Einblick in Alltag, Glauben und Schicksal der Menschen, die vor mehr als 80 Generationen auch in Niederösterreich lebten.
Zu sehen sind Fundstücke der kürzlich entdeckten Ufersiedlung in Krems, welche diese als wichtigen Handelspunkt im ersten Jahrhundert vor Christus ausweist. „Diese Originalfunde, die Krems im Herzen Niederösterreichs als Handelsstützpunkt ausweisen, werden nun erstmals ausgestellt. Das zeigt, dass die archäologische Forschung nach wie vor spannende neue Entdeckungen präsentieren kann, die das Bild über die Kelten grundlegend verändern können“, meint Ausstellungskurator Peter Trebsche.
„Kunstobjekte wie etwa ein Geweihgriff aus dem Traisental gewähren Einblicke in das ausgereifte Kunsthandwerk der Kelten. Als besonders wird auch eine figürliche Verzierung einer Schnabelkanne aus den Pollauer Bergen in Südmähren angeführt, welche nun erstmals in Niederösterreich zu sehen ist“, so Franz Pieler, Wissenschaftlicher Leiter des MAMUZ Museum. Zu den aufschlussreichen neuen Funden zählt das bei Rosenburg (Bezirk Horn) in einer Siedlungsgrube entdeckte Skelett einer Hündin, das, mit Steinen abgedeckt, vermutlich als Bauopfer niedergelegt worden war.