AKW Temelin
Pixabay/Flachovatereza
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Chronik

AKW Temelin nahm Reaktorblock vom Netz

Wie jetzt bekannt wurde, hat das tschechische Atomkraftwerk Temelin am Sonntag einen seiner zwei Reaktorblöcke vom Netz genommen. Grund sind laut Betreiber Reparaturarbeiten im Kühlsystem. Der Reaktor soll im Laufe der Woche wieder angeschlossen werden.

Grund für die Abschaltung des Temelin-Reaktorblocks sei ein kaputtes Ventil in einem der drei Kühlsysteme des Reaktors, erklärte der Kraftwerksbetreiber CEZ in einer Aussendung. Gemäß Kraftwerksverordnung müssen alle drei technischen Anlagen betriebsbereit sein, die Abschaltung am Sonntag diente demnach lediglich der Erfüllung der Auflagen, hieß es am Mittwoch gegenüber noe.ORF.at.

Eine entsprechende Meldung des Vorfalls erfolgte am Mittwochvormittag auch an das Innenministerium, das Schreiben liegt noe.ORF.at vor. Darin heißt es, die Hilfssysteme würden gemäß der betrieblichen Anforderungen funktionieren.

Reparatur demnächst abgeschlossen

CEZ kündigte an, den Reaktorblock 1 in einem sogenannten „aufgewärmten Zustand“ zu belassen, was eine schnellere Wiederinbetriebnahme ermöglichen soll. Der Anschluss ans Netz soll noch im Laufe der Woche erfolgen. Der Reaktorblock 2 laufe einstweilen auf Hochtouren. Auswirkungen auf die Stromversorgung in Tschechien wurden ausgeschlossen.

Kritik äußerte Grünen-Nationalratsabgeordnete und Vize-Bürgermeister von Waidhofen an der Thaya Martin Litschauer: „Einmal mehr zeigt sich, dass Atomreaktoren kein Teil der sicheren Stromversorgung sind, ein Störfall hat ausgereicht, um 1.000 MW Produktionsleistung auf einen Schlag zu verlieren", so Litschauer gegenüber noe.ORF.at. Atomenergie sei ein Sicherheitsrisiko für ganz Europa, erklärte der Anti-Atom-Sprecher der Grünen.

Der für den Katastrophenschutz zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) äußerte sich beruhigend: „Wir sind wachsam gegenüber Störfällen und bauen lieber unsere heimischen, sauberen Energieressourcen aus“, so Pernkopf.