„Es gab in der Nähe der Baugrube keinen geschützten Platz, wo man die Hasenbabys hätte hinsetzen können. Daher war es richtig, dass sie zu uns gebracht wurden. Hier können wir sie aufpäppeln und schlussendlich wieder in die Natur entlassen“, sagte EGS-Leiter Hans Frey. Die Jungen werden anfangs vier- bis fünfmal am Tag gefüttert, bis sie brav aus dem Fläschchen trinken, dann wird auf zwei- bis dreimal reduziert.
Nach wenigen Wochen trinken sie nur mehr einmal täglich. Sobald sie keine Milch mehr brauchen, können sie ausgewildert werden, wurde erläutert. Nicht alle Jungtiere, deren Mutter nicht zu sehen ist, müssen gerettet werden, halten die Experten fest.
Tierschützer: „Nicht alle Jungtiere müssen gerettet werden“
Für ein Jungtier sei es normal, alleine in der Sasse zu sitzen und dort den ganzen Tag auf seine Mutter zu warten. Diese sei zwar meist nicht weit entfernt auf Futtersuche, zeige sich aber nie, wenn potenzielle Feinde – also auch Menschen – in die Nähe ihrer Jungen kommen. „Das ist ein wichtiger Schutzmechanismus, um den genauen Liegeplatz ihrer Jungen nicht preiszugeben“, erklärte Frey.
Die Bergung eines jungen Hasen sei nur gerechtfertigt, wenn er sichtbar verletzt oder wenn die Mutter nachweislich verstorben ist, etwa bei einem Autounfall. Auch wenn eine Katze oder ein Hund ein Jungtier bringen und der Fundort daher nicht mehr feststellbar ist, müsse es gerettet werden. Im Zweifelsfall sollte man zuerst in einer Wildtierstation wie der EGS um Rat fragen, riet Frey.