Hand hält Mobiltelefon
ORF.at/Zita Klimek
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Soziales

Mehr als 1.200 Mal Hilfe am Frauentelefon

Bereits jede vierte Frau in Österreich erlebt Gewalt. Umso wichtiger sind kostenlose und anonyme Angebote wie das NÖ Frauentelefon. So wurden im vergangenen Jahr mehr als 1.200 Telefonate durchgeführt. Die Beratung ist für Frauen in Ausnahmesituationen gedacht.

Häufig sind es Themen wie körperliche und seelische Gewalt sowie Beziehungsprobleme, die die Anruferinnen beschäftigen. Aber auch rechtliche Fragen, Suchtprobleme oder Fragen zu finanziellen Belastungen sowie Lebenskrisen und Überforderung kommen beim NÖ Frauentelefon zur Sprache.

Seit 2005 beraten Expertinnen des Hilfswerk NÖ Frauen und Mädchen in Notsituationen. Im Vorjahr wurden 1.271 Beratungsgespräche geführt. Ein Gespräch dauert im Schnitt 10 bis 15 Minuten. Anruferinnen melden sich anonym, der Anruf scheint auch auf keiner Telefonabrechnung auf.

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Hilfswerk NÖ
(v.l.) Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Psychosoziale Beraterin Michaela Naber-Tastl und Hilfswerk-NÖ-Präsidentin Michaela Hinterholzer bei der Bilanz-Pressekonferenz

„Schutz finden, wenn man sich bedroht fühlt“

„Wir können nicht jede Gewalttat und jeden Mord verhindern, aber wir müssen alles unternehmen, dass die Opfer Schutz finden, wenn sie sich bedroht fühlen. Frauen müssen wissen, wohin sie sich wenden können, noch bevor sie Opfer werden“, so die zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).

NÖ Frauentelefon

Die Hotline ist von Montag bis Donnerstag (9.00 bis 12.00 Uhr) unter 0800 800 810 erreichbar

Gewalt an Frauen betrifft alle sozialen Schichten und auch Frauen in allen Altersgruppen. Die Beratung wird von den Mitarbeiterinnen in acht Sprachen angeboten. Im Vorjahr ist mehr als die Hälfte der Gespräche in fremdsprachiger Beratung erfolgt.

Auch psychische Gewalt kann sehr belastend sein. „Es gibt kein Problem, das zu klein ist, um besprochen zu werden. Am besten sofort zum Telefon greifen. Unsere Mitarbeiterinnen beraten, zeigen Wege auf oder vermitteln an andere Servicestellen weiter“, sagte Michaela Hinterholzer, die Präsidentin des Hilfswerk Niederösterreich, bei der Pressekonferenz am Donnerstag in St. Pölten.