Otto Lechner im Cinema Paradiso in Baden
Cinema Paradiso Baden
Cinema Paradiso Baden
Kultur

Otto Lechner interpretiert Pink Floyd neu

Der niederösterreichische Akkordeonist Otto Lechner hat das Album von Pink Floyd neu und in seinem Stil interpretiert. Vor Kurzem präsentierte er „The Dark Side of the Accordion“ gemeinsam mit Karl Ritter im Cinema Paradiso in Baden.

Die Idee, seine eigene Version des Pink Floyd Albums zu kreieren, hatte Otto Lechner schon vor langer Zeit: „25 Jahre lang habe ich darüber geredet, dass ich einmal das ganze Album machen will. Jetzt spiele ich es gerne.“ Das Album „The Dark Side of the Moon“ war eine der ersten Langspielplatten, die sich der Musiker als Kind kaufte: „Das war ein Gruß von der weiten Welt. Das Album hat so eine Essenz, dass man sich das auch immer wieder neu anhören kann. Es wird dir immer wieder eine neue, aktuelle Geschichte erzählt“, so Lechner.

Die Band Pink Floyd ist vor allem für psychedelischen Rock mit überreichlichen Instrumentalpassagen bekannt. Der euphorische und tranceartige Klang macht die Musik besonders. Otto Lechner: „Ich war eigentlich immer auch auf der Suche nach psychedelischen Effekten des Akkordeons und die Art, wie die Pink Floyd ihre Musik bauen, hat sich immer irgendwie gut auf die Ziehharmonika übersetzen lassen.“

Mit dem Akkordeon eigene Sprache gefunden

Der Musiker und Komponist Otto Lechner erblindete mit 15 Jahren. Die Musik und das Akkordeon waren bereits in seiner Kindheit ein wichtiger Bestandteil seines Lebens, wie er gegenüber noe.ORF.at erzählte: „Es war das erste Instrument, mit dem ich mich beschäftigt habe. Schon als ganz kleines Kind eigentlich. So mit drei, vier Jahren habe ich schon eine kleine Spielzeug-Ziehharmonika gehabt. Es war das Instrument, bei dem ich den individuellsten Stil entwickelt habe. Mit dem Akkordeon habe ich eine eigene Sprache gefunden“, so Otto Lechner.

Otto Lechner im Cinema Paradiso in Baden
Cinema Paradiso Baden
Otto Lechner während seines Konzerts in Baden, Niederösterreich

Seit 35 Jahren arbeitet Otto Lechner mit dem Gitarristen Karl Ritter, der schon mit Kurt Ostbahn auf den Bühnen stand, zusammen. Sie lernten sich auf einem kleinen Rockfestival 1986 kennen, wie der Gitarrist im Gespräch mit noe.ORF.at schilderte. Bis heute zählen die Musiker etwa 100 gemeinsame Auftritte. Das Ensemble experimentiert gerne gemeinsam und das mit Erfolg, wie sie am Mittwochabend bewiesen.

Auf die Frage, ob es hinter den Kulissen manchmal auch zu Uneinigkeiten kommen würde, antwortete Karl Ritter: „Nein. Wenn man als Profimusiker arbeitet, dann arbeitet man ja mit zig Kolleginnen und Kollegen zusammen, und letztendlich bleiben eine Handvoll Musiker über, mit denen man einfach jede Musik machen kann. Der Otto ist einer der wenigen, bei dem das funktioniert ohne viel herum Gerede“, so Ritter.