Andreas Ogris beim Heimspiel des SV Stockerau gegen Bisamberg (3:0)
Martin Payreder / SV Stockerau
Martin Payreder / SV Stockerau
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Erfolgreicher Start für Ogris in Stockerau

Mit der Verpflichtung von Österreichs Fußball-Legende Andreas Ogris hat der SV Stockerau (Bezirk Korneuburg) in der Winterpause für Aufsehen gesorgt. Nach den ersten drei Spielen in der 2. Landesliga Ost zieht Ogris mit sieben Punkten aus drei Spielen eine positive Bilanz.

Die „goldenen Zeiten“ sind beim Sensations-Cupsieger aus dem Jahr 1991 längst vorbei. Seit der Verpflichtung von Andreas Ogris wurde in Stockerau aber eine kleine Fußball-Euphorie entfacht. Bei den deutlichen Siegen gegen Mannersdorf (6:0) und Bisamberg (3:0) war die Handschrift des ehemaligen Teamstürmers bereits zu sehen, nur das torlose Unentschieden gegen Bad Vöslau war enttäuschend.

„Die Arbeit mit jungen Menschen macht mir großen Spaß. Es wird noch eine Zeit lang dauern bis alles so läuft, wie ich das haben möchte. Aber im Prinzip sind wir gut unterwegs“, fasst der 59-jährige Wiener seine Anfangszeit in Stockerau zusammen. Dass der ehemalige Torjäger (unter anderem Austria Wien und Espanol Barcelona) besonderen Wert auf die Offensive legt, versteht sich von selbst. „Wir wollen selbst den Ball haben und nach vorne spielen. Aber das braucht Zeit, bis wir alles einstudiert haben.“

Andreas Ogris als Spieler von Austria Wien
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In seiner aktiven Karriere wurde Andreas Ogris mit Austria Wien unter anderem österreichischer Meister und Cupsieger

Beim 3:0-Heimsieg gegen Bisamberg ist die Stimmung im Stadion „Alte Au“ bestens. Die Fans freuen sich über den Offensivfußball und über den prominenten Trainer. „Wir sind eine Weltklasse-Stadt und stolz, dass wir jetzt auch einen Weltklasse-Trainer haben“, bringt es Martin Falb auf den Punkt. Raffael Rauch ist sicher, dass Ogris „dem Team mental weiterhelfen wird. Sie wollen in die erste Landesliga aufsteigen und da ist Ogris der richtige Mann.“

Auch die Stockerauer Spieler sind stolz, mit einem ehemaligen Weltklasse-Stürmer arbeiten zu dürfen. „Ich habe seine Spiele als Kind im Fernsehen verfolgt. Er war ein pfeilschneller Stürmer. Wenn man von so einem Mann trainiert wird, ist das natürlich eine coole Geschichte“, freut sich Stockerau-Kapitän Dominik Dafert.

Andreas Ogris beim Heimspiel des SV Stockerau gegen Bisamberg (3:0)
Martin Payreder / SV Stockerau
Als Trainer ist Andreas Ogris an der Seitenlinie wesentlich ruhiger als in seiner aktiven Zeit als Spieler

Auffallend ist, dass aus dem „lauten Ogris“ ein ruhiger Trainer geworden ist. Diskussionen mit Schiedsrichtern sieht man ebenso wenig wie große Emotionen. „Ich will mein Wissen einfach an die Spieler weitergeben. Aber einen neuen Ogris wird es hier nicht geben. Das ist in der heutigen Zeit gar nicht mehr möglich. Es ist eine andere Zeit. Man kann sich nicht mehr so viel erlauben wie früher.“

Das bedeutet aber nicht, dass Andreas Ogris seinen Ehrgeiz verloren hat. „Wenn ich auf den Platz gehe, will ich immer gewinnen. Ich schaue von Spiel zu Spiel und genieße meine Zeit hier in Stockerau.“ Den großen Karriere-Plan verfolgt der Wiener nicht mehr. Ein erneutes Engagement bei einem Bundesliga-Verein wie zuletzt im Jahr 2015 bei der Austria ist für ihn kein Thema mehr.