Wirtschaft

Raiffeisen NÖ-Wien zurück in Gewinnzone

Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien (RLB NÖ-Wien) ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf 807,8 Millionen Euro. Probleme in Russland hatten die Bilanz im Jahr davor ins Minus gedrückt.

Die Probleme der Raiffeisen Bank International (RBI) am russischen Markt schlugen im Jahr 2022 deutlich auf die Bilanz der RLB NÖ-Wien durch. Unter dem Strich stand ein Verlust von 22,4 Mio. Euro. Für ihre Beteiligung an der in Russland und der Ukraine stark engagierten RBI musste die RLB NÖ-Wien nämlich 879 Mio. Euro wertberichtigen. Ein solches sogenanntes „Impairment“ war auch 2021 fällig, damals betrug es 285 Mio. Euro.

Für 2023 vermeldete die RLB NÖ-Wien nun ein „hervorragendes Niveau“. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hätte unter anderem „die sehr gute operative Geschäftsentwicklung der RLB NÖ-Wien“ zu dem „sehr guten Ergebnis“ beigetragen. 2023 sei von hoher Inflation, einem weiter steigenden Zinsniveau und einer Abschwächung der Konjunktur geprägt gewesen.

Mehr Kredite, mehr Einlagengeschäft

In diesem Umfeld verzeichnete die RLB NÖ-Wien den Angaben zufolge einen Anstieg bei den Finanzierungen um 6,6 Prozent auf 15,9 Mrd. Euro und einen Zuwachs beim Einlagengeschäft von 11,5 Prozent auf 9,9 Mrd. Euro. Mit dem deutlichen Plus beim Kreditvolumen und bei den Spareinlagen verbesserte sich das Ergebnis aus dem operativen Bankbetrieb um 21,3 Prozent auf 134,5 Mio. Euro.

2023 sei für die RLB NÖ-Wien der „Beginn einer strategischen Neuausrichtung“ gewesen. „Den Fokus auf absolute Kundenzentrierung und auf Wachstum im privaten und unternehmerischen Mittelstand zu legen, hat sich bereits bewährt“, so Generaldirektor Michael Höllerer. Die RLB NÖ-Wien habe ihre Marktposition erfolgreich ausbauen können. In Wien habe die Bank den Kundenanteil von 17 auf 19 Prozent erhöht.

Raiffeisen NÖ-Wien will weiter wachsen

Gemeinsam mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien bilde die RLB-NÖ-Wien die Raiffeisen Holding NÖ-Wien Kreditinstitutsgruppe, so das Institut. Gleichzeitig verweis man auf sehr gute Kapitalquoten. Per 31. Dezember 2023 habe die CET1 Ratio (Anm.: Quote für hartes Kernkapital) 20,9 Prozent erreicht (Vorjahresstichtag: 18,1 Prozent), die Total Capital Ratio (Anm.: Gesamtkapitalquote) 22,4 Prozent (Vorjahr: 20,0 Prozent). Diese „starke Kapitalisierung“ sei eine wichtige Voraussetzung dafür, weiterhin Investitionen zu ermöglichen oder Unternehmen bei ihrer nachhaltigen Transformation zu begleiten.

Die RLB NÖ-Wien will auch heuer weiter wachsen. 2023 sei die „neue Strategie ‚Fokus 2027‘“ verabschiedet worden. Ein wesentliches Anliegen im Firmenkundensegment sei demnach die intensivierte Betreuung und Finanzierung von mittelständischen Unternehmen, die als tragende Säulen der österreichischen Wirtschaft gelten. In der Zentrale und in 20 Standorten in Wien sind den Angaben zufolge rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Für die 42 selbstständigen niederösterreichischen Raiffeisenbanken mit 312 Bankstellen seien rund 3.000 Beschäftigte tätig, hieß es.