Chronik

Neuer Notarzthubschrauber in Bad Vöslau

Neben den drei Standorten der Christophorus-Flugrettung des ÖAMTC gibt es seit Ostersonntag einen vierten in Niederösterreich. In Bad Vöslau (Bezirk Baden) ist nun der Notarzthubschrauber Martin 5 stationiert, betrieben vom Salzburger Unternehmen Heli Austria.

Nicht gelb, sondern rot – das ist der größte Unterschied der Martin-Flotte zum ÖAMTC-Angebot. Heli Austria, betrieben vom Unternehmer Roy Knaus aus St. Johann im Pongau, ist laut eigenen Angaben das größte Hubschrauber-Unternehmen Österreichs und führt seit dem Jahr 2000 auch eine Flugrettungsflotte namens Martin, bis jetzt mit sieben Standorten in den Bundesländern Salzburg, Tirol und Oberösterreich. Und jetzt auch in Niederösterreich mit dem Stützpunkt auf dem Flugplatz Bad Vöslau.

Nicht zum ersten Mal, denn vor fast genau vier Jahren wurde dort ein roter Rettungshubschrauber eingesetzt, allerdings wurde der Betrieb nach einem halben Jahr wieder eingestellt. Es sei ohnehin nur Sommerbetrieb geplant gewesen, heißt es vom Unternehmen, und mit den Turbulenzen rund um das Coronavirus habe man sich entschlossen, die Aktivitäten aus wirtschaftlichen Gründen wieder zu beenden – mit Blick auf einen Wiedereinstieg, der jetzt Realität wurde.

Inneres des Hubschraubers
ORF
Acht Flugretterinnen und -retter, fünf Piloten und 15 Notärztinnen und -ärzte sind Teil des Flugrettungsteams in Bad Vöslau

Geflogen wird seit Ostersonntag 9.00 Uhr mit einer MD 902 Explorer, ausgestattet mit dem kompletten medizinischen Equipement für alle Arten von Notfalleinsätzen. Nur Bergrettungseinsätze mit Taubergung werden nicht geflogen und auch ein Nachtflug ist zurzeit nicht möglich. Es herrscht kein Saisonbetrieb mehr, sondern Dauereinsatz mit insgesamt fünf Piloten, acht Flugretterinnen und Flugrettern sowie 15 Notärztinnen und -ärzten.

Gerufen über Notruf Niederösterreich

Wie schon im Jahr 2020 wird der Hubschrauber von Notruf Niederösterreich disponiert – gleichwertig mit den Christophorus Heliktopter des ÖAMTC. Der Anbieter, der schneller vor Ort sein kann, wird eingesetzt. Einen Vertrag mit dem Land Niederösterreich, wie ihn der ÖAMTC hat, gibt es für den Martin 5 nicht. Die Einsätze werden direkt mit der Krankenkasse verrechnet. Unternehmer Roy Knaus rechnet laut der Plattform „Heli Rescue“ damit, „in saisonschwachen Zeiten eine Querfinanzierung durch die Alpinstützpunkte im Westen Österreichs einsetzen zu müssen“.

Daniel Staribacher, leitender Flugrettungsarzt der Martin-Flugrettung in Bad Vöslau, geht von ahlreichen Einsätzen aus: „Ich war auch im Jahr 2020 schon dabei und wir sind in dem halben Jahr 600 Mal geflogen. Das heißt, der Bedarf ist da und ich schätze, dass er sogar weiter steigen wird. Diesmal sind wird eindeutig gekommen, um dauerhaft zu bleiben.“