Rübenacker mit Traktor im Tullnerfeld
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Landwirtschaft

Ungewisse Zukunft für die Zuckerrübe

Auf etwa 44.000 Hektar Ackerfläche werden heuer österreichweit Zuckerrübensamen gesät, der Großteil in Niederösterreich. Die Ausgangssituation für die Rübenbauern ist gut, der Rübenrüsselkäfer und billige Importe aus dem Ausland bereiten aber Sorgen.

Vergangene Woche wurde die Aussaat auf den meisten heimischen Zuckerrübenfeldern abgeschlossen. Ob und wie viel im Herbst geerntet werden kann, hängt aber nicht nur vom Saatgut ab, sondern auch vom Klima und von dem gefürchteten Rübenrüsselkäfer. Im Vorjahr hat der Schädling etwa zehn Prozent der Anbaufläche weggefressen.

Trotzdem blicken Österreichs Rübenbauern auf zwei gute Jahre zurück, sagt deren Präsident Ernst Karpfinger: „Wir haben uns nach den Krisenjahren jetzt endlich wieder erholt, wir haben zwei gute Jahre hinter uns mit guten Preisen, Gott sei Dank haben wir uns wieder stabilisiert.“

Wie es heuer weitergeht, hängt unter anderem davon ab, wie das Klima in den nächsten Wochen und Monaten mitspielt. Die Zuckerrübe gedeiht am besten bei feuchtem und kühlem Wetter, der Rübenrüsselkäfer dagegen mag es heiß und trocken. „Jetzt heißt es abwarten und hoffen“, sagt Karpfinger gegenüber noe.ORF.at.

Rübenacker mit Traktor im Tullnerfeld
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Die Zuckerrübensaat ist ausgebracht, wie die Rüben gedeihen, hängt jetzt maßgeblich vom Wetter und von der Ausbreitung des Rübenrüsselkäfers ab

Deckel für zollfreie Zuckerimporte aus der Ukraine

Überschattet werden die guten Preise außerdem von zollfreien Zuckerimporten aus der Ukraine – einem Vorschlag der EU-Kommission zufolge sollen diese ab Juni gedeckelt werden. Stephan Büttner, Vorstandsvorsitzender der Agrana, sieht das positiv, denn: „Die Ukraine produziert mit anderen Auflagen und günstiger – das verzerrt die Wettbewerbsfähigkeit und führt zu Problemen in Europa.“

Auch Rübenbauernpräsident Ernst Karpfinger blickt besorgt auf die günstigen Importe aus der Ukraine. „Wir beobachten die Preissituationen sehr genau und im internationalen Spotmarkt sind die Preise gerade wieder am Sinken. Das hängt natürlich mit den Importen aus der Ukraine zusammen“, ist Karpfinger überzeugt. Wie genau die neuen Zollregeln für ukrainische Agrarimporte ausgestaltet werden sollen, darauf müssen sich die EU-Staaten allerdings noch einigen.