Eröffnung Renaissance-Schau
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Kultur

Schallaburg: Renaissance-Schau eröffnet

Zum 50-jährigen Ausstellungsjubiläum der Schallaburg (Bezirk Melk) steht das Thema „Renaissance einst, jetzt und hier“ im Mittelpunkt. Dabei ist das Renaissanceschloss selbst zentrales Ausstellungsobjekt. Die Schau wurde am Freitag feierlich eröffnet.

Die Renaissance sei eine Zeit des Umbruchs gewesen, etwa mit dem Buchdruck, der die gesamte Welt revolutionierte. Und auch heute sei eine Zeit des Umbruchs, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Eröffnung: "Wir alle befinden uns mitten im Wandel des digitalen Zeitalters. Doch egal ob damals oder heute: Entscheidend ist es, den Menschen als Individuum und den humanistischen Gedanken in den Mittelpunkt zu stellen.“

Der Schallaburg sei es in den 50 Jahren immer gelungen, Themen und Ausstellungen in den Mittelpunkt zu stellen, die spannende Geschichten erzählen, fesseln, bewegen und inspirieren. Deshalb sei es auch gelungen, die Schallaburg als internationales und nationales Ausstellungshaus zu etablieren, hieß es am Freitag. Die Ausstellung im Schloss ist von 13. April bis 3. November zu sehen.

16 Räume zeigen drei Themenbereiche

In der Renaissance wurzeln Konzepte wie die Idee vom Menschen im Mittelpunkt, das Streben nach umfassender Bildung, die Faszination für die Naturforschung und die Macht der Medien. In 16 Räumen der Ausstellung werden die Themen präsentiert, es geht nicht nur um die historische Bedeutung der Renaissance, sondern auch um ihren Einfluss auf die heutige Gesellschaft. Objekte aus österreichischen und internationalen Sammlungen werden gezeigt.

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Eröffnung Renaissance
Klaus Pichler
16 Räume thematisieren das Zeitalter der Renaissance
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Der dritte Themenbereich beleuchtet etwa den Buchdruck
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Klaus Pichler
Zeitgenössische Plakate
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Klaus Pichler
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Klaus Pichler
Die Schallaburg ist selbst zentrales Ausstellungsobjekt
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Klaus Pichler
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Klaus Pichler
Objekte aus österreichischen und internationalen Sammlungen sind zu sehen
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16 Räume thematisieren das Zeitalter der Renaissance

Dabei ist die Schau in drei Themenbereiche gegliedert, zunächst stehen die Menschen in der Renaissance im Fokus. „In der Renaissance lassen sich Menschen erstmals Bilder von sich machen“, erklärt Kuratorin Claudia Mark. Gleichzeitig soll die Schau zum Nachdenken anregen. „Vielleicht ist die Überlegung reizvoll: Was wäre, wenn es kein Bild von mir gäbe? Ist sozusagen der Blick in den Spiegel oder sozusagen ein Ebenbild von sich zu haben, hat das was mit Erkenntnis zu tun?“

Kryptoportikus und Neuschloss erstmals geöffnet

In einem weiteren Themenblock wird das Renaissanceschloss selbst zum Ausstellungsobjekt. „Das Spannende wird in erster Linie für die Besucher sein, dass sie hinter verschlossene Türen schauen können und erstmals Orte finden, auch wenn sie vielleicht schon 20 Mal auf der Schallaburg waren, die sie bis jetzt noch nicht gesehen haben“, so Kurator Robert Gander gegenüber noe.ORF.at.

So ist erstmals der Kryptoportikus, der frühere Festsaal, für die Öffentlichkeit geöffnet. „Der (Kryptoportikus, Anm.) wurde jetzt für die Ausstellung ausstellungsfit gemacht. Also man hat einen neuen Steg hineingelegt“, so Gander. Ebenso das Neuschloss, das einst als Wirtschaftsgebäude fungierte, ist zum ersten Mal als Teil des Ausstellungsrundgangs geöffnet.

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Schallaburg
Rupert Pessl
Auch in der Parkanlage gibt es Stationen für Besucherinnen und Besucher
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Klaus Pichler
Der Kryptoportikus ist erstmals öffentlich zugänglich
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Ebenso das Neuschloss öffnet zum ersten Mal seine Tore beim Ausstellungsrundgang

Der dritte Themenbereich beleuchtet schließlich die Auseinandersetzung und die Entdeckung der Welt. „Wir sind in einer Zeit, in der eine Medienrevolution stattgefunden hat mit dem Buchdruck, der das ganze soziale Leben stark verändert hat. Das ist etwas, wo man sicher auch Parallelen zu heute ziehen kann“, so der Kurator. „Die Ausstellung gibt sehr viele Impulse und Anregungspunkte, über Aspekte nachzudenken, über die man vielleicht noch gar nie nachgedacht hat“, ergänzt Mark.

Drei Standorte im Jahr der Renaissance

Anlässlich des Jahres der Renaissance kooperiert die Schallaburg eng mit dem Kunsthistorischen Museum Wien und dem Schloss Ambras in Innsbruck. „Es war uns wichtig, nicht nur wieder eine Ausstellung zu zeigen. Wir haben begonnen mit dem Kunsthistorischen Museum Wien und mit dem Schloss Ambra eine Partnerschaft einzugehen: drei Standorte, drei Ausstellungen, ein Thema – die Renaissance“, so Paul Gessl, Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft, im Gespräch mit noe.ORF.at.

„Und ich glaube, mit dieser Partnerschaft zeigen wir schon, wie wichtig all diesen drei Partnern das Thema Renaissance ist“, so Gessl weiter. Alle drei Kultureinrichtungen zeigen 2024 an ihren Standorten jeweils eine Ausstellung zur Renaissance mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Zugängen.