Chronik

OMV: Stundenlanger Gasaustritt forderte Feuerwehr

Bei einer OMV-Sonde in Auersthal (Bezirk Gänserndorf) hat es am Mittwoch ein technisches Gebrechen gegeben. Daraufhin traten unkontrolliert große Mengen Gas aus. Mehrere Feuerwehren waren daraufhin 20 Stunden im Einsatz, bis die Gefahr gebannt war.

„Im Zuge von Wartungsarbeiten an der Sonde Matzen 156 (zwischen Auersthal und Schönkirchen-Reyersdorf) ist es am 3. April gegen 20:00 Uhr zu einem Gas/Wasseraustritt gekommen“, bestätigt die OMV am Samstag auf Anfrage von noe.ORF.at den Vorfall knapp. „Die Sonde wurde von unseren Expert:innen in einen technisch sicheren Zustand gebracht.“

Doch bis dieser sichere Zustand erreicht wurde, dauerte es bis Donnerstagabend. Und der Einsatz sei nicht ungefährlich gewesen, erzählen Beteiligte, die vor Ort waren, gegenüber noe.ORF.at. Denn die Aufgabe der Feuerwehr sei es gewesen, das austretende Gas mit Wasser so weit zu verdünnen, damit es zu keiner Selbstentzündung kommt. Dafür musste etwa eine 800 Meter lange Versorgungsleitung gelegt werden.

Sonde mit Zement verfüllt

Zudem waren mehreren Atemschutzträger im Einsatz. Mitarbeiter der OMV versuchten währenddessen, das Bohrloch zu schließen. Am Ende soll das Loch mit Zement verfüllt worden sein, um den Gasaustritt zu stoppen. Welche Mengen dabei ausströmten bzw. warum es konkret zu dem Vorfall kam, beantwortete die OMV auf Anfrage nicht.

Die freiwilligen Feuerwehren wurden etwa eine Stunde nach dem Gebrechen alarmiert. Für interne Kritik sorgte, dass die freiwilligen Helfer vom Einsatzleiter der OMV anfangs nur mit der niedrigsten Alarmierungsstufe zu Hilfe gerufen worden seien. Beteiligte vermuten, dass die OMV damit den Vorfall „klein halten“ wollte. Gegen Mitternacht mussten dann zusätzlich Kräfte nachalarmiert werden.

„Gibt Luft nach oben“

Schlussendlich waren etwa 70 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz, die OMV sei zu Beginn hingegen mit nur fünf Mitgliedern der Betriebsfeuerwehr vertreten gewesen. Auch Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schicker zeigt sich mit dem Ablauf des Einsatzs nicht ganz glücklich. „Bei der Alarmierung und der Zusammenarbeit gibt es noch Luft nach oben“, sagte Schicker gegenüber noe.ORF.at. Es gilt nun, „die Lehren aus dem Einsatz zu ziehen“ und den Vorfall offen nachzubesprechen.

Wie der Einsatz aus Sicht des Mineralölkonzerns gelaufen ist, ließ man in der schriftlichen Stellungnahme ebenfalls unbeantwortet, ebenso die Frage, warum den Feuerwehren eine Pressesperre auferlegt wurde und ob man den Vorfall anfangs unterschätzt habe.