Chronik

AUA-Flugzeug bei Zwischenfall schwer beschädigt

Auf dem Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) dürfte es am Samstag zu einem Zwischenfall gekommen sein, bei dem eine AUA-Maschine schwer beschädigt wurde. Bei den Austrian Airlines bestätigt man den Vorfall, die Details sind aber noch offen.

Die AUA kommentierte den Vorfall bisher nur mit einem knappen, schriftlichen Statement: „Wir bestätigen, dass es außerhalb des Betriebes des Luftfahrzeuges (also ohne Crew und Fluggäste an Bord) zu einer Beschädigung des Flugzeuges gekommen ist. Es handelt sich um ein Flugzeug des Typs A320neo. Eine Untersuchung zu Schadensursache und -höhe wurde eingeleitet.“

Laut einem Bericht des Luftfahrtmagazins „Austrian Wings“ ist das Flugzeug Samstagabend um 22:37 Uhr nach einem Flug von London Heathrow in Schwechat gelandet. Danach wurde es am Gate geparkt. Kurze Zeit später dürfte es mit einem Strommast sowie einer Fluggastbrücke kollidiert sein.

Fotos auf Social Media zeigen erhebliche Schäden

Fotos in sozialen Netzwerken zeigen erhebliche Schäden am Flugzeug. Wer die Bilder gemacht hat, ist nicht bekannt. Auf den Fotos sieht man, dass das rechte Höhenleitwerk komplett abgerissen ist, auch eine Fluggastbrücke wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Laut einem Statement des Flughafens Wien passierte der Vorfall „im Rahmen eines Schleppvorgangs eines Flugzeuges zum Terminal 3“, dabei kam es „zu einer Beschädigung des Flugzeuges und einer Fluggastbrücke“. Der Schleppvorgang wurde vom Flughafen Wien durchgeführt. Personen kamen nicht zu Schaden, auch vonseiten des Flughafens wurde betont, dass keine Crewmitglieder oder Fluggäste an Bord waren. Man stehe in engem Kontakt mit der Airline, heißt es. Das Flugzeug befinde sich derzeit in der Werft der AUA.

Luftfahrtexperte: „Rangierunfälle immer häufiger“

Derartige Rangierbodenunfälle würden immer häufiger vorkommen, sagte Luftfahrtexperte Kurt Hofmann im Interview mit dem ORF Wien, „weil zum Teil Personal fehlt oder nicht mehr so gut ausgebildet ist wie früher“. Viele gute Mitarbeiter seien während der Pandemie abgebaut worden, so Hofmann, zudem sei es nicht so einfach, ein Flugzeug auf dem Boden zu manövrieren. „Du brauchst Platz. Es gibt die Spannweite. Das ist für Piloten genauso schwierig wie für die Leute, die die Flugzeuge mit Traktoren bewegen.“

Was für den aktuellen Unfall verantwortlich war, müsse man nun abwarten, Hofmann sieht jedenfalls einen enormen wirtschaftlichen Schaden – nicht nur wegen der Reparatur selbst: „Wenn ein Flugzeug pro Tag zwischen sechs und acht Rotationen macht, mit je 180 Passagieren, kann man sich ausrechnen, wie viel Einnahmeverlust dann hier stattfindet.“

Zudem würde das Flugzeug in der Flotte fehlen. „Man muss schauen, wie man die Kapazität dann eventuell abdeckt mit einem gemieteten Flugzeug, oder man muss den Flugplan anpassen“, erklärte Hofmann.