Kiki Kogelnik, O.T., 1962, Öl und Acryl auf Leinwand
ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner
ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner
Kultur

„Vision“: Albertina Klosterneuburg vor Eröffnung

Als „Meilenstein“ und „Vision, die Wirklichkeit geworden ist“ sieht Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder die Eröffnung der Albertina Klosterneuburg im früheren Essl Museum am Dienstag. Drei Ausstellungen bieten eine Vielfalt zwischen Pop Art und lädierter Welt.

Zur Eröffnung des Hauses in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) haben Schröder und Constanze Malissa drei Ausstellungen mit 150 Werken aus eigener Sammlung kuratiert: „Pop Art – The Bright Side of Life“, „Von Hundertwasser zu Kiefer – Vom Symbol der Freiheit zu den Schatten der Vergangenheit“ sowie im zweiten Obergeschoß einen Schwerpunkt Skulptur („Die lädierte Welt“). Ein opulenter Katalog „Kunst der Gegenwart“ ist in den Albertina-Shops erhältlich.

Am ersten Eröffnungswochenende, am 13. und 14. April, kann das Museum bei freiem Eintritt besucht werden. Darüber hinaus gibt es am Samstag und Sonntag auch kostenlose Führungen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich: „First come, first served“.

Das ganze Wochenende über können Kinder und Erwachsene gleichermaßen im offenen Atelier unterschiedliche künstlerische Techniken kostenlos ausprobieren. Dies soll auch an den weiteren Wochenenden angeboten werden.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Alex Katz, Beach Stop, 2001, Öl auf Leinwand
ALBERTINA Wien – The ESSL Collection
Die Ausstellungen in Klosterneuburg werden ausschließlich aus der eigenen Sammlung gespeist
Andy Warhol, Daimler Motorkutsche (1886) und Benz Patent-Motorwagen (1886), 1987, Acryl und Siebdruck auf Leinwand
ALBERTINA Wien – Leihgabe aus der MIURA Hotel Art Collection
Gezeigt werden die Hauptvertreter der wichtigsten Strömungen wie Andy Warhol
Virgilius Moldovan
Die Päpste (Heilende Akrobatik), 2008
Silikon, Pigmente, Epoxidharz, Formrohre
ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection
Eine weitere Ausstellung ist der „lädierten Welt“ gewidmet, das Werk trägt den Namen „Die Päpste“
Sonja Gangl
The End_11111, 2008
Bleistift
ALBERTINA, Wien
Neben Skulpturen sind auch Zeichnungen zu sehen, wie Sonja Gangls „The End“
Marc Quinn
The Selfish Gene, 2007
Patinierte Bronze
ALBERTINA, Wien
„Die läderte Welt“ legt den Fokus auf Skulpturen
Friedensreich Hundertwasser
313 Du soleil pour ceux qui pleurent en campagne, 1957 / 1959
Eitempera, Wasserfarbe, Öl und Sand in Öl auf „Japanese preparation“ (Papierstücke zusammengeklebt); befestigt auf Holzrahmen
ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection
„Von Hundertwasser zu Kiefer“ heißt die dritte Ausstellung in der Albertina Klosterneuburg
Maria Lassnig
Atlas, 1985
Öl auf Leinwand
ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner
Die Albertina verspricht an ihren drei Standorten gleiche Qualität
Anselm Kiefer, San Loretto, 2008, Mischtechnik auf Leinwand
ALBERTINA, Wien – Sammlung Batliner
Die Sammlung der Albertina besteht aus ca. 65.000 Kunstwerken

Die Albertina Klosterneuburg wird zunächst bis 2. November jeweils von Donnerstag bis Sonntag geöffnet sein. Albertina-Geschäftsführerin Renate Landstetter betonte, dass für diesen dritten Standort keine zusätzlichen Basissubventionen seitens Bund oder Land in Anspruch genommen werden, sondern die Finanzierung durch die „hohe Ertragsfähigkeit“ der Albertina und eine Partnerschaft mit dem Verbund gewährleistet sei.

Altes Essl Museum war zuletzt Albertina-Depot

Das 1999 als Essl Museum eröffnete Haus, ein Bau des im Jänner verstorbenen Architekten Heinz Tesar, musste 2016 seine Pforten schließen und diente seither der Albertina u.a. als Depot. Die Sammlung Essl kam im Rahmen einer Schenkung an die Albertina. Seit 2017 wurden im Gebäude Adaptierungen getroffen, u.a. in den Bereichen Klimatisierung, Isolierung, Beleuchtung, Photovoltaik, Sicherheitssystem und IT-Infrastruktur.

Die Schließung von Fensterfronten nach Westen wurde mit konservatorischen Gründen argumentiert. Auch die markante Skulptur „Sexualitätssymbol“ von Franz West soll nach ihrer Restaurierung nur noch im Innenbereich aufgestellt werden. Eine neue Cafeteria ist mit Sitzmöbeln von Charles & Ray Eames und einer großformatigen Arbeit von Karel Appel ausgestattet.

Die Sammlung der Albertina an Gegenwartskunst umfasst derzeit ca. 65.000 Kunstwerke: ein wachsender Fundus, der auch zunehmenden Raumbedarf mit sich bringt. Schröder verspricht jedenfalls an allen drei Standorten der Albertina gleiche Qualität: „Wo Albertina draufsteht, ist auch Albertina drin.“ Am Eingang steht unter den roten Lettern „Albertina Klosterneuburg“ auch „essl museum“ – eine Reverenz an die Begründer der Sammlung Essl, die das Haus 17 Jahre lang geleitet hatten.