Zur Eröffnung des Hauses in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) haben Schröder und Constanze Malissa drei Ausstellungen mit 150 Werken aus eigener Sammlung kuratiert: „Pop Art – The Bright Side of Life“, „Von Hundertwasser zu Kiefer – Vom Symbol der Freiheit zu den Schatten der Vergangenheit“ sowie im zweiten Obergeschoß einen Schwerpunkt Skulptur („Die lädierte Welt“). Ein opulenter Katalog „Kunst der Gegenwart“ ist in den Albertina-Shops erhältlich.
Am ersten Eröffnungswochenende, am 13. und 14. April, kann das Museum bei freiem Eintritt besucht werden. Darüber hinaus gibt es am Samstag und Sonntag auch kostenlose Führungen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich: „First come, first served“.
Das ganze Wochenende über können Kinder und Erwachsene gleichermaßen im offenen Atelier unterschiedliche künstlerische Techniken kostenlos ausprobieren. Dies soll auch an den weiteren Wochenenden angeboten werden.
Die Albertina Klosterneuburg wird zunächst bis 2. November jeweils von Donnerstag bis Sonntag geöffnet sein. Albertina-Geschäftsführerin Renate Landstetter betonte, dass für diesen dritten Standort keine zusätzlichen Basissubventionen seitens Bund oder Land in Anspruch genommen werden, sondern die Finanzierung durch die „hohe Ertragsfähigkeit“ der Albertina und eine Partnerschaft mit dem Verbund gewährleistet sei.
Altes Essl Museum war zuletzt Albertina-Depot
Das 1999 als Essl Museum eröffnete Haus, ein Bau des im Jänner verstorbenen Architekten Heinz Tesar, musste 2016 seine Pforten schließen und diente seither der Albertina u.a. als Depot. Die Sammlung Essl kam im Rahmen einer Schenkung an die Albertina. Seit 2017 wurden im Gebäude Adaptierungen getroffen, u.a. in den Bereichen Klimatisierung, Isolierung, Beleuchtung, Photovoltaik, Sicherheitssystem und IT-Infrastruktur.
Die Schließung von Fensterfronten nach Westen wurde mit konservatorischen Gründen argumentiert. Auch die markante Skulptur „Sexualitätssymbol“ von Franz West soll nach ihrer Restaurierung nur noch im Innenbereich aufgestellt werden. Eine neue Cafeteria ist mit Sitzmöbeln von Charles & Ray Eames und einer großformatigen Arbeit von Karel Appel ausgestattet.
Die Sammlung der Albertina an Gegenwartskunst umfasst derzeit ca. 65.000 Kunstwerke: ein wachsender Fundus, der auch zunehmenden Raumbedarf mit sich bringt. Schröder verspricht jedenfalls an allen drei Standorten der Albertina gleiche Qualität: „Wo Albertina draufsteht, ist auch Albertina drin.“ Am Eingang steht unter den roten Lettern „Albertina Klosterneuburg“ auch „essl museum“ – eine Reverenz an die Begründer der Sammlung Essl, die das Haus 17 Jahre lang geleitet hatten.