Radfahrer auf Radweg
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Jeder Vierte radelt fast täglich

In Niederösterreich tritt etwa jeder oder jede Vierte beinahe täglich in die Pedale. Das zeigt eine Studie, die ein Sportartikelhändler in Auftrag gegeben hat. Laut VCÖ legen die Menschen im Bundesland jährlich mehr als 210 Kilometer mit dem Rad zurück.

In acht von zehn niederösterreichischen Haushalten findet sich mindestens ein funktionstüchtiges Fahrrad, mehr als die Hälfte besitzen sogar zwei oder mehr. Die Räder verstauben in der Regel nicht im Keller, sondern sind regelmäßig in Gebrauch, heißt es auf Anfrage vom VCÖ. Die Strecke von 210 Kilometern, die jährlich im Durchschnitt zurückgelegt werden, entspricht etwa der Strecke von Gmünd nach Wiener Neustadt.

Besonders in den sonnigen Frühlingsmonate und an warmen Sommertagen wird das Fahrrad häufig als Fortbewegungsmittel gewählt. Jede und jeder Vierte schwingt sich in dieser Zeit fast täglich in den Sattel, wie eine Studie zeigt, die ein großer Sportartikelhändler beauftragt hat.

Im Ländervergleich reiht sich Niederösterreich damit aktuell hinter Tirol und Salzburg auf dem vierten Platz ein. Am häufigsten radeln die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger: Im Westen des Landes ist beinahe ein Drittel täglich mit dem Rad unterwegs.

VCÖ sieht noch viel Potenzial für Radverkehr

Der VCÖ rechnet, dass der Radverkehrsanteil in Niederösterreich bei etwa neun Prozent liegt. Häufiger als im österreichischen Schnitt wird das Fahrrad in Niederösterreich für Einkäufe, Besuche und Fahrten zu Freizeitzielen genutzt. Auch die Strecke von den eigenen vier Wänden zur nächsten Bushaltestelle oder Bahnstation wird gelegentlich auf zwei Rädern zurückgelegt. Zwölf Prozent der Pendlerinnen und Pendler nutzen das Fahrrad für den Weg zu den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Laut der Mobilitätsorganisation ist das niederösterreichische Radverkehr-Potenzial bis dato nicht ausgeschöpft: Etwa die Hälfte der Alltagswege sind weniger als fünf Kilometer lang und könnten daher potenziell per Rad zurückgelegt werden. Der VCÖ fordert die Städte und Gemeinden dazu auf, mehr Anreize für den Radverkehr zu setzen, etwa durch den Ausbau von Radwegen und Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet.

Um zu erkennen, wie radfahrfreundlich oder -feindlich der eigene Wohnort ist, gibt es in den Augen von VCÖ-Sprecher Christian Gratzer vor allem einen verlässlichen Indikator: „Sind viele Kinder mit dem Fahrrad unterwegs, ist das ein Zeichen einer guten Qualität der Verkehrsplanung im Ort.“