Die Lufthansa-Tochter AUA hat wegen der Coronavirus-Situation ihren Linienflugbetrieb eingestellt.
APA/Helmut Fohringer
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Chronik

AUA-Airbus: Experte hält Crewfehler für plausibel

Nachdem am Wochenende ein Airbus der AUA schwer beschädigt wurde, will die Airline sich nach wie vor nicht zur möglichen Ursache für den Vorfall äußern. Kolportiert wird ein Fehler bei der Bodencrew. Der Luftfahrtexperte Kurt Hofmann hält diese Theorie für plausibel.

Das für gewöhnlich gut informierte Luftfahrtportal „Austrian Wings“ berichtete am Montag, ein Mitarbeiter der Bodencrew des Flughafens soll vergessen haben, „die sogenannten Wheel chocks bei den Fahrwerken zu platzieren“. Außerdem soll die Parkbremse nicht aktiviert gewesen sein. Daraufhin soll sich das Flugzeug, das auf einem leicht abschüssigen Untergrund stand, selbstständig gemacht haben und rückwärts gerollt sein, woraufhin es zur Kollision mit dem Terminal, der Fluggastbrücke und einem Strommast kam.

Der Luftfahrtexperte Kurt Hofmann hält diese Erklärung im Gespräch mit noe.ORF.at für plausibel. „Man muss aber auch hinterfragen, ob beim Schlepper selbst vielleicht ein Problem war. Deshalb ist es wichtig, dass es hier zu einer Untersuchung kommt.“ Der Flughafen bestätigte am Sonntag, dass es im Rahmen eines Schleppvorgangs zu der Beschädigung gekommen war.

Experte: „Flughafen und AUA für solche Fälle versichert“

Der AUA könnte ein Millionenschaden drohen, denn möglicherweise könnte das Flugzeug ein Totalschaden sein. Für solche Fälle gebe es aber Versicherungen, erklärt Hofmann. „Wenn das – so wie es ausschaut – Flughafen-Personal verursacht hat, dann ist es ein Versicherungsfall für den Flughafen, aber auch für die Austrian Airlines, die für solche Sachen versichert ist.“

Eine mögliche Reparatur könne Wochen oder sogar Monate dauern, meint Hofmann. „Es kommt natürlich darauf an, wie groß der Schaden ist und ob es sich auszahlt, das Flugzeug zu reparieren.“ Man müsse Experten des Flugzeugherstellers Airbus hinzuziehen. Diese würden das dann beurteilen, sagt Hofmann. „Wichtig ist, dass die beiden Triebwerke funktionieren, weil diese sofort wieder benötigt werden. Die Triebwerke sind das Teuerste beim Flugzeug.“