Franz Pichler
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„Menschen im Blickpunkt“

Das Multi-Unternehmen des Spusu-Gründers

Franz und Andrea Pichler aus Asparn an der Zaya sind Besitzer eines Multi-Unternehmens, das seit einigen Jahren durch den Namen „Spusu“ bekannt ist. Aber „Spusu“ ist mehr als ein Mobilfunk-Unternehmen und wickelt beispielsweise das Voting des Eurovision Song Contests ab.

Die Firma des Ehepaares aus dem Bezirk Mistelbach gibt es seit 22 Jahren unter dem Namen „Mass Response“. Seit 2004 wickelt es das Voting für den Eurovision Song Contest ab. Zuvor hatten das alle Länder für sich gemacht, seit 20 Jahren läuft das gesamte Voting über „Mass“, erzählt Franz Pichler: „Da schauen 250 Millionen Menschen zu, da darf nichts schiefgehen. Es funktioniert auch gut, wir machen außerdem fast das gesamte Voting und die Gewinnspiele für alle Fernsehsender im deutschsprachigen Raum.“

Auf dieser Basis ist „Spusu“ aufgebaut. Weil nach der Übernahme des Mobilfunk-Anbieters Drei durch Hutchinson Frequenzen frei wurden, schlug Franz Pichler zu, aus rein technischem Interesse, wie er heute sagt: „Wir sind alle Technik-Freaks, ich wollte einfach wissen, ob wir ein Mobilfunk-Core aufbauen können. Als ich damals in die Firma gekommen bin zu meinen Arbeitskollegen und Mitarbeitern mit diesem Entschluss, haben sie mich im ersten Augenblick für verrückt erklärt. Aber ich wollte alles selber aufbauen, nichts zukaufen, das läuft gut und hat den Vorteil, dass die Wertschöpfungskette zum Großteil in Österreich bleibt.“

Mobilfunk und Glasfaser-Ausbau

Seit der Gründung im Jahr 2015 habe das Unternehmen 600.000 Kundinnen und Kunden aufgebaut, sagt Pichler, täglich kämen zwischen 500 und 1.000 neue dazu. Der Name „Spusu“ sei einer monatelangen Diskussion entsprungen, es ist die Abkürzung für „Sprich und surf“. Und weil ihm das noch nicht genügt, stieg er in die Baubranche ein und hält inzwischen bei sieben Bautrupps, die Glasfaser verlegen: „Ich sah, dass da nichts weitergeht im Weinviertel und dass das zum Nachteil für die Region werden könnte. Deshalb habe ich selbst begonnen, Glasfaser in kleinen Gemeinden zu verlegen, wo es sich für größere Anbieter nicht auszahlt. Die Nachfrage ist groß.“

Auch auf dem Fahrrad-Sektor schuf er sich ein Standbein. Er ließ bis jetzt in der Steiermark E-Bikes produzieren, ab heuer soll das in Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) passieren. Auch mit dem Aspekt der Regionalität: „Ich liebe das Weinviertel und der Großteil meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt aus dem Weinviertel, das sind Menschen, auf die man sich verlassen kann.“

Franz und Andrea Pichler
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Franz und Andrea Pichler in ihrem Weingarten bei Wolkersdorf

Ehepaar Pichler als Neo-Winzer

Und weil im Weinviertel der Wein eine zentrale Rolle spielt, ist er mit seiner Frau Andrea seit einigen Jahren auch in dieser Branche tätig. In Kettlasbrunn (Bezirk Mistelbach) wird ihr Winzerbetrieb gebaut, derzeit werden die Trauben ihrer Weingärten noch im Weingut Faber-Köchel in Eibesthal (Bezirk Mistelbach) verarbeitet.

Kürzlich wurde der Wein international gewürdigt, wie Andrea Pichler erzählt: „Wir haben beim ‚Spring Tasting‘ in London bei einer Blindverkostung unter 245 Weinen aus 14 Ländern den Master gemacht, den ersten Platz mit unserem Bio-Wein. Das war wirklich unser erster Wein.“ Die frisch gebackene Winzerin mischt aber auch im Sport mit. Andrea Pichler ist seit kurzem Präsidentin des Serien-Frauenfußball-Meisters SKN St. Pölten. Mit Kreativität und Regionalität schafft es das Unternehmer-Ehepaar regelmäßig, neue Erfolge einzufahren.