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WIRTSCHAFT

Immobilien im Waldviertel wieder billiger

Nach dem Immobilienboom im Waldviertel während der Pandemie, sinken die Preise nun wieder. Ein Einfamilienhaus war letztes Jahr durchschnittlich um 29 Prozent günstiger als im Jahr zuvor. Ein Grund für die niedrigeren Preise ist unter anderem die geringere Nachfrage.

In den Pandemiejahren verzeichnete das Waldviertel einen regelrechten Boom an Menschen, die ins Grüne ziehen wollten. Dieser Steigflug dürfte nun beendet sein: „Die ‚Pandemieflüchtlinge‘ sind im Waldviertel angekommen, und wir sehen eine Rückkehr zu normalen Immobilienpreisen“, so Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland Peter Weinberger.

Hinzu würde noch eine gesunkene Nachfrage, etwa durch gestiegene Zinsen, kommen. Auch die aktuell strengeren Kreditvergaberichtlinien spielen eine Rolle. Für Immobiliensuchende sei dieser Trend durchaus positiv: „Auch die Leistbarkeit sollte sich in Zukunft dank rückläufiger Inflation und steigender Einkommen wieder verbessern“, so Weinberger.

Einfamilienhäuser um 29 Prozent günstiger

Insgesamt wurden 2023 in den Waldviertler Bezirken Gmünd, Horn, Krems Land, Waidhofen/Thaya und Zwettl rund 1.800 Wohnimmobilien im Wert von 153 Millionen Euro veräußert. Ein Einfamilienhaus hat im Vorjahr im Schnitt 1.700 Euro pro Quadratmeter gekostet und damit um 29 Prozent weniger als noch im Jahr 2022 (damals: 2.400 Euro pro Quadratmeter).

Der Preis liegt damit immer noch leicht über dem Niveau der Vor-CoV-Jahre. Auch die Preise für Eigentumswohnungen und Grundstücke sind letztes Jahr deutlich gesunken. Die größte Gruppe, die ins Waldviertel zieht, sind laut Raiffeisen-Aussendung Personen zwischen 22 und 33 Jahren, viele davon haben Kinder.

Große Preisunterschiede bei Wohnungen

Generell zeigt sich in Niederösterreich, dass sich die Preise je nach Bezirk stark unterscheiden, wie aktuelle Zahlen des Immobilienmaklers Remax zeigen. In der Hälfte der Bezirke in Niederösterreich sind Wohnungen teurer geworden, so auch in Zwettl, wo eine Wohnung im Vorjahr um fast 30 Prozent mehr kostet als noch 2022.

Spürbar teurer wurden Wohnungen laut der Auflistung auch im Bezirk Krems (plus 20 Prozent). Ebenso deutlich gestiegen sind die Wohnungspreise in Hollabrunn und Scheibbs. In zehn Bezirken sind Wohnungen auch wieder billiger geworden, etwa in St. Pölten und Horn. Am größten war der Preisrückgang mit -18,2 Prozent jedoch in Neunkirchen. Weiterhin der teuerste Bezirk Niederösterreichs bleibt Mödling. Am billigsten wohnt es sich im nördlichen Wald- und Weinviertel.