Asiatische Hornisse
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Umwelt & Klima

Asiatische Hornisse bedroht Bienen

Die Asiatische Hornisse bedroht laut der Landwirtschaftskammer heimische Bienenvölker und gefährdet so die Biodiversität, die Imkereibranche und den Obst- und Gemüsebau. Auf einer Monitoring-Plattform können Verdachtsfälle und Sichtungen gemeldet werden.

Die Ausbreitung der asiatischen Hornisse namens „Vespa Velutina“ bereitet Behörden und Imkern derzeit Sorgen, daher wurde ein landesweites Bekämpfungskonzept inklusive Monitoring eingerichtet. Wer glaubt, ein Exemplar der asiatischen Hornisse oder Nester gesehen zu haben, kann das online auf der Plattform des Verein Biene Österreich oder direkt bei der Naturschutz-Abteilung des Landes Niederösterreich melden.

Vom Einsatz von Fallen sowie vom Fangen und Töten der Tiere wird von Seiten des Landes Niederösterreich abgeraten, da Verwechslungen mit heimischen Arten möglich seien. Es gelte zwar, Nester schnell zu finden, diese sollten aber von Profis zerstört werden. Diesbezüglich sei das Land bereits im Gespräch mit Experten aus Niederösterreich.

Wer in Niederösterreich eine asiatische Hornisse sichtet, kann auf der neuen Plattform von Biene Österreich, auf iNaturalist oder auch direkt bei der zuständigen Abteilung Naturschutz unter post.ru5@noel.gv.at eine Meldung erstellen.

Bedrohung für Biodiversität und Landwirtschaft

Invasive gebietsfremde Arten gelten als große Bedrohung für die Biodiversität und die damit verbundenen Ökosysteme. „Die Bekämpfung der Velutina ist daher von großer Bedeutung, um den Schaden für Umwelt, Imkereibranche und andere landwirtschaftliche Produktionszweige wie Gemüse- und Obstbau zu minimieren“, betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger in einer Aussendung. Auch eine EU-Verordnung regelt, dass die Vespa Velutina bekämpft werden sollte.

Bienen auf einem Bienenstock
Pixabay / Jenny Castaño
Die asiatische Hornisse bedroht laut der Landwirtschaftskammer heimische Bienenvölker (hier im Bild) und warnt aber: die Verwechslungsgefahr ist groß.

Die in Zentral- und Ostasien beheimatete Hornisse wurde 2004 nach Frankreich eingeschleppt und hat sich in weiten Teilen Europas ausgebreitet. Im August 2023 gab es dann die ersten bestätigten Sichtungen der Asiatischen Hornisse in Bayern und Ungarn nahe der Grenze zu Österreich. In Österreich wurde die erste – und bisher einzige – Meldung Anfang April in Salzburg gemacht – mehr dazu auf Erstmals Asiatische Hornisse in Österreich gesichtet (salzburg.orf.at; 11.04.2024).

Intensive Beschäftigung auf allen Ebenen

Der Verein Biene Österreich hat sich laut eigenen Angaben seit dem Vorjahr intensiv mit der Thematik beschäftigt und ein Bekämpfungskonzept vorgelegt, das unter anderem durch einen intensiven Gedankenaustausch mit Experten der AGES, des Umweltbundesamtes und der Bundesländer entwickelt wurde.

Von der Abteilung Naturschutz des Amtes der niederösterreichischen Landesregierung heißt es auf Anfrage von noe.ORF.at: „In Niederösterreich wurde bereits im Jänner des heurigen Jahres ein Runder Tisch, bestehend aus Vertretern der Imkerei, der Landwirtschaftskammer NÖ und der Abteilung Naturschutz, ins Leben gerufen, um im Anlassfall schnell reagieren zu können. Dieser wird in Kürze neuerlich tagen und um Fachabteilungen der Landwirtschaft erweitert werden.“