Mit dem neuen Lehrlingswohnheim will der Verbund junge Menschen von einer Lehre überzeugen, kämpft man doch – wie die gesamte Wirtschaft – gegen den Mangel an Fachkräften und steht in Konkurrenz zu vielen weiteren Unternehmen. Dementsprechend wird das Haus offiziell auch nicht „Lehrlingswohnheim“ genannt, sondern „LernWerkstatt“. Es soll ein Ort des Lernens und Wohnens sein.
Das Quartier ist der Ausbildungsstandort des Konzerns für den gesamten Osten Österreichs, ein zweiter besteht für den Westen in Kaprun (Salzburg). Das Gebäude in Ybbs hat 42 Einzelzimmer, darunter auch drei barrierefreie Zimmer. Im früheren, veralteten Lehrlingsheim hätte es hingegen Gruppenzimmer gegeben.
Die Seminarräume seien mit moderner Technik ausgestattet, dazu gibt es einen Veranstaltungssaal für bis zu 200 Personen. Auch Fortbildungen des Konzerns sollen in Form von Seminaren nun in Ybbs an der Donau stattfinden. Die Räumlichkeiten würden „Einzel- und Gruppenstudium in angenehmer Amtosphäre bieten“, so der Verbund.
Derzeit fünf Frauen in Ybbs in Ausbildung
Das Gebäude habe circa zwölf Millionen Euro gekostet. „Die LernWerkStatt Donau ist auch Beleg für den hohen Stellenwert der Lehre für den Wirtschaftsstandort. Für Unternehmen sind gut ausgebildete Fachkräfte mehr und mehr Standort- und Wettbewerbsfaktor, gleichzeitig garantiert die fundierte Ausbildung ein Erwerbsleben mit vielen Chancen und positiven Entwicklungsmöglichkeiten“, so Verbund-CEO Michael Strugl.
Seit 76 Jahren bildet der Verbund Lehrlinge aus, insgesamt haben 2.700 Menschen bislang so eine Lehre absolviert. Die Lehrlingsausbildung beim Kraftwerk Ybbs-Persenbeug, im ältesten Donaukraftwerk Österreichs, begann 1983. Der Verbund zählt dort bislang 800 ausgebildete Lehrlinge. Ein Schwerpunkt für die Zukunft ist die Ausbildung von Frauen in die Kraftwerkstechnik. Heuer sind fünf weibliche Lehrlinge in Ybbs in Ausbildung.