„‚So eine Scheiße‘, hat der 79-Jährige zuerst mal gesagt, als ich ihn aus seinem Auto rausgezogen habe. Also er war eigentlich relativ gefasst, wahrscheinlich ziemlich geschockt, aber im Großen und Ganzen recht cool eigentlich“, erzählt Peter Schmoll (im Bild oben, l.) am Parkplatz beim Landesklinikum Scheibbs am Samstag. Einen Tag vorher ging Schmoll zu Mittag aus dem Spital, als er plötzlich sah wie ein schwarzes Auto die Böschung hinunter in die Erlauf stürzte – mehr dazu in Auto stürzt in Fluss: Unfallzeuge rettet Lenker (noe.ORF.at, 12.4.2024).
„Da musste ich erst mal zweimal hinschauen, das glaubt man ja zuerst nicht. Aber ich bin dann auf die andere Seite und hab’ gesehen wie das Auto immer weiter abtreibt, da bin ich nachgegangen und in die Erlauf gesprungen“, so Schmoll. Der 79-jährige Lenker sei zu dem Zeitpunkt immer noch im Auto gesessen, das Wasser sei dem Mann bereits bis zur Brust gestanden. „Ich hab’ ihn ans Ufer gezogen und dann sind schon Rettung, Polizei und Feuerwehr gekommen“.
Philipp Pflügl vom Bezirksfeuerwehrkommando Scheibbs (Bild ganz oben, r.) – zufällig ein Freund von Peter Schmoll – leitete den Einsatz am Freitag. „Wir haben dann zuerst geschaut, dass die anderen Autos vom Parkplatz wegfahren. Dann haben wir mit der Motorkettensäge das Gestrüpp entfernt und zwei Kollegen sind in die Erlauf gesprungen“, erzählt Pflügl.
Zivilcourage, aber mit Eigenschutz
Mithilfe eines Wechselladerkrans konnte die Feuerwehr das Auto des 79-Jährigen bergen. „Das war kein alltäglicher Einsatz, also es war wirklich herausfordernd, aber zum Glück ist dem 79-jährigen Mann nichts passiert“, sagt Pflügl.
Die Feuerwehr betonte, wie wichtig es sei, bei Hilfeleistungen die eigene Sicherheit nicht zu gefährden. In diesem Fall lobte sie das vorbildliche Verhalten des Passanten, der genau richtig reagiert und die Situation abgeschätzt habe. „Ein super Beispiel, was Zivilcourage betrifft. Sowas kann man sich nur wünschen. Gutes Ende für alle“, so Pflügl.