AUA Flugzeuge
APA/Robert Jaeger
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Wirtschaft

Massive Verluste für AUA durch KV-Streit

Die streikbedingten Flugausfälle haben bei den Austrian Airlines (AUA) den Verlust im ersten Quartal massiv vergrößert. Die Auswirkungen der gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen hätten „zum zweitschlechtesten Q1-Ergebnis der Unternehmensgeschichte“ geführt.

Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf minus 122 Mio. Euro, im Vorjahresquartal lag der adjusted EBIT-Verlust bei 73 Mio. Euro. Hauptgründe für den höher als erwarteten Verlust seien „der direkte finanzielle Schaden“ aufgrund von gewerkschaftlichen Betriebsversammlungen und Streiks (rund 26 Mio. Euro), die dadurch entstandene Buchungszurückhaltung (rund 10 Mio. Euro) sowie gestiegene Standort- und Personalkosten, erklärte die Lufthansa-Tochter in einer Aussendung am Montagabend.

Die Verhandlungen für einen neuen AUA-Bordpersonal-KV ziehen sich bereits seit Wochen hin und waren von Betriebsversammlungen und Streiks mit Hunderten Flugausfällen begleitet. Die Gewerkschaft vida hat nun ihre Mitglieder online über das neue Arbeitgeber-Angebot abstimmen lassen, die Verhandlungen sind bis dahin unterbrochen. Die Befragung lief bis Montag, 15. April, um 23:59 Uhr. Die Ergebnisse will die Gewerkschaft am Dienstagnachmittag veröffentlichen.

„Enorme Belastung“ des Jahresergebnisses

Für das zweite Quartal rechnet die AUA aufgrund der anhaltenden KV-Verhandlungen und „der entstandenen massiven Verunsicherung“ der Kunden mit „einer enormen Belastung“ des Jahresergebnisses. Für heuer sei die bisher angestrebte Gewinnmarge von rund 5 Prozent (2023: 5,4 Prozent) somit nicht mehr erreichbar.

Weitere Details zum Finanzausblick wollen die Austrian Airlines im Rahmen der Veröffentlichung der finalen Ergebnisse zum ersten Quartal am 30. April veröffentlichen.

Tarifkonflikte dämpfen Buchungsnachfrage

Die AUA-Mutter Lufthansa hatte zuvor am Montag mit dem Verweis auf zahlreiche Streiks in der Konzern-Gruppe und von Flughäfen-Mitarbeitern bereits die Jahresprognose für das bereinigte Betriebsergebnis 2024 von 2,7 auf 2,2 Mrd. Euro gesenkt. Neben direkten Kosten massiver Flugausfälle werde auch nach Beilegung von Tarifkonflikten die Buchungsnachfrage gedämpft, hieß es.