Chemieunfall Payerbach
ORF/Tobias Hollerer
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Chronik

Verletzte nach Chemieexperiment an Schule

In der Mittelschule in Payerbach (Bezirk Neunkirchen) sind bei einem Experiment im Chemieunterricht Substanzen ausgetreten. Dutzende Personen, darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler, sind damit in Kontakt gekommen. Es gibt mehrere Verletzte.

Der Unfall im Chemieunterricht hat sich um die Mittagszeit ereignet. Nach ersten Angaben des Roten Kreuzes gegenüber noe.ORF.at dürften mehrere Schülerinnen und Schüler gleichzeitig Experimente durchgeführt haben. Dabei soll die Konzentration von Schwefeldämpfen ein kritisches Maß überschritten haben, so Andreas Zenker, Pressesprecher der Landesverbandszentrale des Roten Kreuzes. Laut Auskunft der Polizei vom Nachmittag dürfte Alkohol mit Carbonsäuren gemischt worden sein.

Die Folge sind starke Übelkeit und Atemwegsreizungen. Das Rote Kreuz ging zunächst von 40 Betroffenen aus und korrigierte die Zahl am Nachmittag auf 55 – vorrangig Schülerinnen und Schüler. Ersten Informationen zufolge sollen vier Personen so starke Symptome aufgewiesen haben, dass sie ins Spital eingeliefert werden mussten, letztlich waren es dann drei – zwei Mädchen und ein Bub. Geklagt worden sei über Übelkeit, Schwindel und Atemwegsreizungen. Alle anwesenden Kinder seien einem Gesundheitscheck unterzogen und im Anschluss den Eltern übergeben worden.

Chemieunfall Payerbach
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Im Chemieunterricht ist es zur Mittagszeit zu dem Unfall gekommen

Mittelschule und Volksschule geräumt

Vorsorglich wurden sowohl die Mittelschule als auch die benachbarte Volksschule evakuiert, bestätigte Jochen Bous, Bürgermeister von Payerbach. Ihm zufolge habe es sich bei dem Experiment um ein Routineexperiment gehandelt, das auch im Lehrplan vorgesehen sei.

Am Nachmittag waren noch neun Rettungsfahrzeuge und drei Notärzte an Ort und Stelle, um die betroffenen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte zu untersuchen. Auch das Kriseninterventionsteam wurde hinzugezogen. Vorrangige Aufgabe der Feuerwehr war es laut Bezirkskommandant Josef Huber, die Belüftung des Objekts mit Druckluft sicherzustellen.

Die Polizei bringt nach dem Vorfall eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft ein, um prüfen zu lassen, ob ein strafrechtlich relevanter Tatbestand vorliegt wie beispielsweise fahrlässige Gemeingefährdung. Der Schulunterricht soll am Mittwoch ganz normal fortgesetzt werden.