Luchs Waldviertel Janosch
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Chronik

Luchs im Waldviertel: Herkunft geklärt

Expertinnen und Experten ist es gelungen, die Herkunft eines Luchses im Waldviertel zu klären. Dieser wanderte demnach aus einem Waldgebiet südlich von Krumau an der Moldau in Tschechien rund 85 Kilometer bis nach Niederösterreich.

Erstmals in Niederösterreich gesichtet wurde der männliche Luchs Janosch, wie er genannt wird, östlich von Waidhofen an der Thaya Ende September 2023. Seitdem gibt es regelmäßig Nachweise. Jägerinnen und Jäger meldeten bereits mehrfach Sichtungen und Spuren, ebenso tappte der Luchs mehrfach in sogenannte Fotofallen. Anhand dieser Fotos konnte der Luchs nun identifiziert werden. Gelungen ist das dem Luchsmonitoring Niederösterreich, einer Kooperation zwischen dem Jagdverband, dem Land und mehreren Forschern.

In Zusammenarbeit mit tschechischen Wildbiologen wurde unter anderem die Fellzeichnung des Tieres unter die Lupe genommen. Konkret soll es sich um einen im Jahr 2022 bei Krumau geborenen Luchs handeln. Er soll als bereits selbstständiges Tier Anfang Juli 2023 im Bereich Omlenice in Tschechien beobachtet worden sein.

Luchs legt große Entfernungen zurück

Laut Landesjägermeister Josef Pröll würde das Beispiel Janosch zeigen, dass lokale Jägerinnen und Jäger einen Beitrag von internationaler Bedeutung beim Artenschutz leisten. So konnten Nachweise gesammelt und wissenschaftlich dokumentiert werden. Zudem war die Identifizierung durch die Bereitstellung von Fotos durch Jägerinnen und Jäger sowie Grundbesitzern und dem fachlichen Austausch zwischen Experten in Ober- und Niederösterreich, sowie Tschechien und Bayern möglich.

Luchs Waldviertel Janosch
ALKA Wildlife
Nur selten gelingen Aufnahmen vom Luchs. Helfen können unter anderem sogenannte Fotofallen

Der Luchs legt auf der Suche nach Revieren oft große Entfernungen zurück. Das Luchsmonitoring in Niederösterreich dokumentiert dabei die Verbreitung der Luchsindividuen im Waldviertel und im südlichen Niederösterreich. Es erfasst mittels großflächigen Monitorings anhand von selbstauslösenden Kameras Luchs-Individuen, dokumentiert deren Nachwuchs und ermittelt Abwanderungsdistanzen.

Luchs lässt sich nur selten blicken

Der Luchs zählt zu den großen Beutegreifern und ist neben der Wildkatze das einzige katzenartige Haarraubwild in Niederösterreich. Er ist klar am typischen Pinsel auf den Ohren, dem Backenbart und der Stummelrute erkennbar. Zur Nahrung zählen Schalenwild wie Gams und Reh, Hasen, Vögel und Kleinsäuger.

Der bevorzugte Lebensraum ist der Wald vom Hochgebirge bis in die Tieflagen, wo der Luchs Reviere besetzt, die er meist in der Dämmerung und nachts durchstreift. Auch wenn der Luchs selten gesichtet wird, ist er durchaus in Zivilisationsnähe anzutreffen. Ausgewachsene Kuder erreichen ein Gewicht von bis zu 25 Kilogramm und können zwölf bis 15 Jahre alt werden.