Das FTZ ist eine Justizanstalt für Häftlinge mit schwerwiegenden psychischen Erkrankungen. Die Erhöhung der Kapazitäten um etwa 100 Belagsplätze macht dem Justizministerium zufolge „eine bauliche und räumliche Erweiterung unbedingt notwendig“.
Von der Bundesimmobiliengesellschaft wurde dazu ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, 19 Projekte wurden eingereicht. Als Sieger setzte sich das Architekturbüro Franz und Sue ZT GmbH durch, wie am Mittwoch unter anderen von Justizministerin Alma Zadic (Grüne) und Anstaltsleiterin Daniela Seichter bei der Enthüllung des Bauplans verkündet wurde. Mit der Sanierung und Erweiterung des Gebäudes wird die bisherige Belagskapazität von 142 um 105 Betten erweitert.
„Konkret geht es um eine zeitgemäße, sichere Unterbringung im Sinne eines humanen und grundrechtskonformen Maßnahmenvollzugs“, sagte Zadic bei der Präsentation. Man wolle mit dem geplanten Bauprojekt auch bestmögliche Arbeitsbedingungen für die Bediensteten im Maßnahmenvollzug gewährleisten, denn „alle leisten tagtäglich einen Beitrag, damit unsere Gesellschaft sicherer wird“.
Anzahl der benötigten Unterbringungen mehr als verdoppelt
Auch der Generaldirektor für den Strafvollzug und den Vollzug freiheitsentziehender Maßnahmen, Friedrich Alexander König, bezeichnete das Projekt als nächsten großen Schritt in Richtung eines humanen Maßnahmenvollzugs. Angesichts der besorgniserregenden Entwicklungen der Unterbringungszahlen in den letzten Jahren sei die Vollzugsverwaltung mit immensen Problemen und Herausforderungen konfrontiert gewesen, so König.
Allein die Anzahl der strafrechtlichen Unterbringung in forensisch-therapeutischen Zentren habe sich von 2016 bis 2023 mehr als verdoppelt: „Auch wenn die Dauer der Maßnahmenunterbringung zuletzt leicht zurückging, ist dieser Umstand zu einer Explosion des Bedarfs an Unterbringungsplätzen geworden.“
Die Bruttoerrichtungskosten sollen sich auf eine Höhe von etwa 115 Millionen Euro belaufen. Mit diesem Geld werden etwa die Hafträume saniert, das Bestandsgebäude um einen Zubau erweitert, ein neuer Eingangsbereich gebaut und die Arbeitsplätze für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überarbeitet.