Gericht

Häftling bei Flucht geholfen: Diversion für 17-Jährige

Eine 17-Jährige, die einen 16-jährigen Häftling bei der Flucht unterstützt haben soll, hat am Freitag bei einem Prozess in Wiener Neustadt Diversion erhalten. Sie muss gemeinnützige Arbeit leisten. Der Häftling war bei einem Termin im Krankenhaus getürmt.

Der Insasse war am 13. November des Vorjahres – laut Polizei wenige Monate vor seiner geplanten Entlassung im Jänner 2024 – bei einem Untersuchungstermin im Landesklinikum Wiener Neustadt geflüchtet. Er soll damals Handschellen getragen haben. Eine Alarmfahndung, bei der auch ein Hubschrauber und Diensthunde eingesetzt waren, verlief erfolglos.

Für Aufsehen sorgte der Afghane danach in sozialen Netzwerken, wo er Medienberichten zufolge mehrere Videos postete. Eine Woche nach der Flucht wurde der 16-Jährige in Wien-Ottakring gefasst. Er wurde in die Justizanstalt für Jugendliche in Gerasdorf (Bezirk Neunkirchen) zurückgebracht – mehr dazu in Wr. Neustadt: Geflüchteter Häftling gefasst (noe.ORF.at; 21.11.2023).

Eine mögliche Komplizin wurde angezeigt. Die Vorwürfe gegen die 17-Jährige wurden nun in einem Einzelrichterverfahren aufgerollt. Die Jugendliche erhielt im Prozess um versuchte Begünstigung in Wiener Neustadt Diversion. Sie war laut der Sprecherin des Landesgerichts einverstanden, gemeinnützige Leistungen zu erbringen.