Eigentlich haben die meisten der 55 Campingplätze in Niederösterreich seit Mitte April geöffnet, aber das zuletzt regnerische und kühle Wetter hat vorerst nur wenige Gäste gebracht. Da für die nächsten Tage fast immer mindestens 20 Grad prognostiziert werden, dürften sich die Campingplätze erstmals füllen. Die Vorausbuchungen seien gleichauf wie im Vorjahr, sagt Karl-Heinz Kaiser.
Kaiser ist Sprecher der Campingplatzbetreiber in der niederösterreichischen Wirtschaftskammer. Im Vorjahr zählten alle Plätze im Bundesland insgesamt 293.000 Nächtigungen. Es war das beste Ergebnis seit 1993. Der Rekord aus dem Jahr 2019 – die letzte Saison vor der Pandemie – wurde um ganze zwölf Prozent, oder um 32.000 Nächtigungen, übertroffen.
Dabei sind es viele Österreicherinnen und Österreicher, die auf den Campingplätzen urlauben (39,5 Prozent). Dahinter folgen Deutschland und weitere Nachbarländer (Tschechien, Slowakei, Ungarn). Noch nicht erholt hat sich die Zahl der Besuche aus den Niederlanden. Hier gebe es im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie noch ein Minus von 24 Prozent, so Campingplatzsprecher Kaiser.
Ansprüche an Komfort steigen
Camping sei heutzutage nicht mehr gleichbedeutend mit dem Schlafen im Zelt – die Ansprüche der Urlauberinnen und Urlauber würden stetig steigen. Es gebe eine hohe Nachfrage nach „Mietobjekten, wie etwa Schlaffässern oder Tiny Houses“. Der Anteil jener Menschen, die nicht im Zelt schlafen, sondern gleich mit dem Wohnmobil anreisen, steige ebenfalls, so Kaiser.
Auch wenn man sich in Niederösterreich über die steigenden Zahlen freut, im Österreichvergleich sind sie niedrig. Von allen Nächtigungen auf Campingplätzen in Österreich entfallen nur vier Prozent auf Niederösterreich. Bundesweit zählten die Campingplätze im vergangenen Jahr 8,33 Mio. Übernachtungen, um 1,2 Mio. mehr als im Jahr 2019.