Wirtschaft

Gewerbe und Handwerk unter Druck

Jeder dritte niederösterreichische Gewerbe- und Handwerksbetrieb beurteilt die aktuelle Geschäftslage als „schlecht“. Das geht aus der aktuellen Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria hervor. Nur 19 Prozent sehen eine gute Geschäftslage.

Der Pessimismus in Gewerbe und Handwerk überwiegt, wie die Konjunkturbeobachtung deutlich zeigt. Der Anteil der Unternehmen, die heuer in den Betrieb investieren wollen, ist im Vergleich zum Vorjahr von 43 auf 37 Prozent gesunken. Diese Entwicklung sei ein absolutes Alarmsignal, sagt der Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Jochen Flicker.

Als größte Herausforderungen sehen die Betriebe die Preissteigerungen bei Rohstoffen und Materialien (59 Prozent), gefolgt von hohen Energiekosten (53 Prozent) sowie den Belastungen durch Steuern und Abgaben (52 Prozent). „Auffallend ist, dass Steuern und Abgaben sukzessive immer stärker als Herausforderung und Belastung gesehen werden, während Energie- und Materialkosten heuer nach wie vor als große Herausforderung gesehen werden, aber weniger häufig als im Vorjahr“, so Flicker.

Hoffnung auf Baupaket

Den neuen Handwerkerbonus, der ab 15. Juli rückwirkend für Aufträge ab den 1. März beantragt werden und der bis zu 2.000 Euro betragen kann, sieht Flicker vor dem Hintergrund der schwächelnden Konjunktur als „wertvollen Impuls, der sicherlich ein Auftrags-Plus auslösen wird“. Ganz wichtig dabei sei eine möglichst einfache und unbürokratische Abwicklung.

Außerdem drängt der Spartenobmann darauf, das von der Regierung geschnürte Baupaket so schnell wie möglich umzusetzen, um die Bauwirtschaft als branchenübergreifendem Konjunkturträger anzukurbeln. "Und eine Senkung der zu hohen Lohnnebenkosten bleibt natürlich auch ein Thema. Davon profitieren Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen“, so Flicker.