Arbeitsmarkt Kompass, Frau sitzt mit Laptop am Esstisch
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WIRTSCHAFT

Beschäftigte wollen flexibel arbeiten

Der Arbeitsmarkt ist in Bewegung: Fachkräftemangel, Diskussionen um Arbeitszeiten, Rezessionsängste. Arbeitnehmer rechnen sich laut einer aktuellen Befragung dennoch gute Chancen aus. Unternehmer können mt Flexibilität punkten.

Der Arbeitsmarkt verschiebt sich in Branchen, die vom Fachkräftemangel und demographischen Veränderungen geprägt sind, von einem Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt. Unternehmen, die Mitarbeiter gewinnen wollen, könnten vor allem mit einem flexiblen Arbeitsumfeld im Wettbewerb punkten. Denn das steht ganz oben bei den Wünschen der Erwerbstätigen – sowohl die Arbeitszeit als auch den Arbeitsort betreffend.

Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Studie des Badener Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent und der Leitbetriebe Austria. Sie haben Berufstätige in ganz Österreich in den vergangenen drei Quartalen befragt.

Durchschnittliche „optimale“ Wochenarbeitszeit 33 Stunden

Demnach liegt die durchschnittliche optimale Wochenarbeitszeit bei 33 Stunden. Eine klare Absage kommt von den online Befragten für die klassische 40-Stunden-Woche. Frauen legen das bevorzugte Arbeitspensum übrigens etwas niedriger bei rund 30 Wochenstunden fest, doch auch Männer liegen mit gewünschten 35,8 Stunden pro Woche unter der österreichischen Normalarbeitszeit.

Flexibilität hat bei den Frauen eine signifikant höhere Priorität als bei Männern. „Dieser Geschlechterunterschied ist wenig überraschend und zeigt, dass das traditionelle Familienbild in Österreich nach wie vor fest einzementiert ist“, so Studienleiterin Andrea Berger. Der Großteil der unbezahlten Care-Arbeit liege weiterhin hauptsächlich auf den weiblichen Schultern.

Auch was den Arbeitsort betrifft, ist Flexibilität erwünscht. Arbeit im Home-Office ist seit der Pandemie in vielen Branchen zur Norm geworden. Fragt man die Beschäftigten dann wollen sie durchschnittlich rund 40 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice erledigen.

Faires Gehalt und gutes Arbeitsklima gesucht

Bei der Jobsuche geht es den Beschäftigten vor allem um ein faires Gehalt (65 Prozent), ein gutes Arbeitsklima (56 Prozent) und Wertschätzung (41 Prozent). Wobei die weiblichen Arbeitskräfte deutlich mehr Wert auf ein gutes Arbeitsklima und Wertschätzung legen als ihre männlichen Kollegen.

Zwei Drittel der Befragten rechnen sich übrigens gute Jobchancen aus. Rezessionsängste, wie sie vor allem auf Unternehmerseite vorkommen, sind bei den Erwerbstätigen demnach noch nicht angekommen, so Berger. Nur 18 Prozent der Befragten sind mit ihrem Job nicht zufrieden, für fast doppelt soviele ist ein Jobwechsel aber zumindest vorstellbar.