LINDABRUNN,AUSTRIA,31.JUL.23 – SOCCER – OEFB, Oesterreichischer Fussball-Bund, Perspektiv-Lehrgang, training. Image shows head coach Martin Scherb (AUT, U17). Photo: GEPA pictures/ Walter Luger
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SPORT

Martin Scherb trainiert Stars von morgen

Am 17. Juni startet Österreichs Fußball-Nationalteam in die EM in Deutschland. Schon einen Monat früher hat die U17-Auswahl ihr EM-Abenteuer auf Zypern vor sich. Teamchef Martin Scherb aus Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) führt die Nachwuchskicker zum Erfolg.

Vom 26. März 2024 werden Österreichs U17-Teamspieler wohl noch ihren Enkelkindern erzählen. Mit einem 3:1-Sieg in der Eliterunde gegen Spanien lösten sie im Stadion in Wiener Neustadt das Ticket für die Europameisterschaft. Nach dem Schlusspfiff gab es bei Fans und Mannschaft kein Halten mehr. Für die Spieler war es der größte Erfolg ihrer noch jungen Fußballer-Karriere.

„Es war ein unglaubliches Gefühl für uns, echt einzigartig. So etwas darf nicht jeder erleben“, blickt Mittelfeldspieler Jacob Peter Hödl auf die emotionalen Momente zurück. „Es war ein Traum von uns allen, Spanien zu schlagen“, ergänzt Mittelfeldspieler Florian Hangl. „In der Kabine ist es danach ordentlich abgegangen“, erzählt Kapitän Valentin Zabransky. „Wir haben laut gefeiert, es war ganz großes Kino.“

WIENER NEUSTADT,AUSTRIA,26.MAR.24 – SOCCER – UEFA European Under-17 Championship 2024, qualification, Elite round, OEFB international match, Austria vs Spain. Image shows the rejoicing of AUT. Photo: GEPA pictures/ Avni Retkoceri
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Nach dem 3:1-Erfolg gegen Spanien konnten Österreichs U17-Teamspieler ihr Glück kaum fassen

Vom SKN-Erfolgstrainer zum ÖFB-Nachwuchscoach

Vater des Erfolgs ist Martin Scherb. Der 54-jährige Herzogenburger schafft es als Jugend-Nationaltrainer immer wieder, das Beste aus seinen Schützlingen herauszuholen. Für ihn zählt das Erreichen der U17-EM-Endrunde zu den Highlights seiner Trainerkarriere. „Es hat mich unglaublich stolz gemacht, welche Entwicklung die Burschen durchgemacht haben. Das war ein richtig cooles Erlebnis“, so Scherb.

Für Scherb ist Österreichs U17 nicht seine erste Trainerstation. 2008 führte er den SKN St. Pölten in die Zweite Liga. Der Sprung zum Bundesliga-Coach gelang ihm 2016 in Altach. Danach wechselte er zum ÖFB, wo er schnell bewies, dass er die Sprache der Jugend spricht. Er übernahm die U15, fuhr mit der U19 zur EM. Nun gelang ihm mit der U17 der nächste Coup. Scherb ist Nachwuchstrainer aus Leidenschaft.

WIENER NEUSTADT,AUSTRIA,20.MAR.24 – SOCCER – UEFA European Under-17 Championship 2024, qualification, Elite round, OEFB international match, Austria vs Slovenia. Image shows the disappointment of head coach Martin Scherb (AUT). Photo: GEPA pictures/ Armin Rauthner
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Als U17-Teamchef lebt Martin Scherb jedes Spiel seiner Mannschaft am Seitenrand emotional mit

Chemie zwischen Spielern und Trainer stimmt

„Wir fordern viel von ihnen, wir lassen sie aber auch Jugendliche sein. Das ist extrem wichtig“, betont Scherb. „Die Spieler sind erst 16 oder 17 Jahre alt. Sie haben viele Themen in ihrer Entwicklung, mit denen sie umgehen müssen. Für die meisten ist es der erste Schritt zu einer Karriere im Profifußball. Einige werden im Sommer wichtige Entscheidungen treffen müssen“, so Scherb.

„Ich liebe die Jungs fast so sehr wie meine beiden Töchter“, schwärmt der 54-Jährige von seinen Spielern. Die geben die Komplimente prompt zurück. „Er ist eine Vaterfigur für uns. Wenn wir Probleme haben, dann hilft er uns“, so Jacob Peter Hödl. „Wir können immer mit ihm reden, er ist für vieles offen und zeigt uns im Training auch immer wieder seine fußballerische Klasse“, erzählt Kapitän Valentin Zabransky.

LINDABRUNN,AUSTRIA,31.JUL.23 – SOCCER – OEFB, Oesterreichischer Fussball-Bund, Perspektiv-Lehrgang, training. Image shows head coach Martin Scherb (AUT, U17). Photo: GEPA pictures/ Walter Luger
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Scherb traut seiner jungen Mannschaft bei der Europameisterschaft auf Zypern einiges zu

Scherb: „Träumen ist nur nachts erlaubt“

Mit dem Spiel gegen Kroatien fällt für das U17-Nationalteam am 20. Mai der Startschuss zur EM-Endrunde auf Zypern. Die weiteren Gegner lauten Wales und Dänemark. In Sachen Zielsetzung lässt sich Scherb nicht so recht in die Karten blicken. „Wir wollen dort ähnlich gut performen wie in der Eliterunde. Wenn wir unsere Leistung bringen, kommen die Ergebnisse von ganz alleine“, so Scherb.

Bei seinem Kapitän hört sich das schon offensiver an. „Unsere Gruppe ist definitiv machbar und wir fahren zur Europameisterschaft, weil wir sie gewinnen wollen“, stellt Valentin Zabransky klar. Der Teamchef kontert: „Träumen ist von 22.00 Uhr bis 8.00 Uhr erlaubt. Dazwischen heißt es hart arbeiten und dann schauen wir, was herauskommt.“