Wirtschaft

Schwache Konjunktur belastet Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich im April im Vergleich zum Vorjahr um 11,1 Prozent gestiegen. In Niederösterreich betrug der Anstieg 10,8 Prozent. Grund für das deutliche Plus an Arbeitslosen ist vor allem die weiter schwächelnde Industrie- und Bauwirtschaft.

Ende April waren in Niederösterreich 41.203 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet. Damit waren es um 4.027 Menschen mehr als im April 2023, wobei sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit 10,8 Prozent im Bereich des österreichweiten Durchschnitts befindet. Rechnet man alle Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu befanden sich Ende April sogar 51.044 Menschen auf Jobsuche.

Die Zahl der unselbständig Beschäftigten lag Ende April bei 653.000. „Ebenso ist die unselbständige Beschäftigung um 4.000 Personen bzw. 0,7% rückläufig. Wir setzen jedenfalls unsere gemeinsamen Maßnahmen und unser Engagement im Kampf gegen Arbeitslosigkeit weiter fort“, betonte die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ).

Deutlicher Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit

Während die Arbeitslosigkeit auch bei Personen im Haupterwerbsalter sowie bei Personen ab einem Alter von 50 Jahren gestiegen ist, ist der Anstieg bei den Jugendlichen bis zu 24 Jahren besonders gravierend. Ein Plus von 3.980 Personen bedeutet eine Erhöhung der Jugendarbeitslosigkeit um 17,4 Prozent. „Wir sehen in unseren Daten, dass mehr als jeder vierte Jobsuchende maximal einen Pflichtschulabschluss hat“, so AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern. Demnach sei eine Berufsausbildung die beste Absicherung gegen Arbeitslosigkeit.

Nach Branchen gerechnet stieg die Arbeitslosigkeit im Bauwesen (+592 bzw. +21,2 Prozent), in der Warenherstellung (+573 bzw. +14,9 Prozent) sowie im Bereich Handel/Kfz (+973 bzw. +14,1 Prozent) überproportional stark. Diese drei Branchen würden laut AMS mehr als die Hälfte der aktuellen Steigerung in der Arbeitslosigkeit ausmachen. Gleichzeitig werden in vielen Bereichen Arbeitskräfte gesucht. Ende April waren 16.080 freie Stellen gemeldet.

Grund für die angespannte Lage am Arbeitsmarkt ist laut Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) das „wirtschaftlich weiterhin herausfordernde Umfeld“ sowie die schwächelnde Industrie- und Bauwirtschaft. Erste Indikatoren würden aber auf eine baldige Erholung der Situation hindeuten.