Bildung

Erste Pflegeklasse startet in Berufsschule

Seit Herbst werden in Niederösterreich die Lehrberufe Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz angeboten. Für acht Lehrlinge hat nun die erste Klasse in der Berufsschule in St. Pölten gestartet.

Sowohl in der Wirtschaft als auch im Gesundheitsbereich würden händeringend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, heißt es. „Die neuen Lehrberufe sind hier ein weiterer wichtiger Schritt, um den Pflegebereich langfristig zu stärken und sich eigene Fachkräfte auszubilden“, so Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Wirtschaftskammer-NÖ-Präsident Wolfgang Ecker in einer gemeinsamen Aussendung.

Acht Lehrlinge haben im Herbst die Ausbildung im Betrieb gestartet, nun ist auch die Berufsschule für sie losgegangen. „Menschen in verschiedensten Lebenssituationen zu betreuen und pflegen, finde ich spannend“, sagt etwa Sophia Edhofer, Pflegelehrling bei Casa Leben. „Und am meisten freut es mich, wenn sich die Bewohner freuen, mich zu sehen, mich mit einem Lächeln begrüßen und mir aus ihrem Leben erzählen.“

Acht Lehrlinge in Berufsschule
NLK Filzwieser
Branchensprecherin Jana Bockholdt, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker (3. Reihe v.l.n.r.) mit den Pflegelehrlingen

Auch Angelina Hager macht die Pflegeausbildung Freude. „Ich finde es gut, dass ich in meinem Beruf mitten unter Menschen bin“, sagt Hager, die ihre Ausbildung im Haus St. Louise in Maria Anzbach (Bezirk St. Pölten) macht. Philipp Eduard Inzinger, Lehrling bei Casa Leben, wollte ebenfalls einen Beruf ausüben, bei dem er Menschen helfen kann. „Und der Umgang mit älteren Menschen liegt mir immer schon besonders am Herzen“, so Inzinger.

Großteil der Ausbildung in der Praxis

80 Prozent der neuen Ausbildung findet im jeweiligen Betrieb statt. Das theoretische Wissen wird dann an der Landesberufsschule St. Pölten unter Einbindung der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in St. Pölten vermittelt. Die Ausbildung kann nach Abschluss der Pflichtschule begonnen werden und ist so ausgelegt, dass die Lehrlinge ab dem 17. Lebensjahr unmittelbar mit Patientinnen und Patienten arbeiten können.

Die Lehrlinge können übrigens zwischen der dreijährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz und der vierjährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz wählen. In den ersten drei Lehrjahren werden dieselben Inhalte vermittelt. Beide Ausbildungen werden mit der jeweiligen Lehrabschlussprüfung abgeschlossen.

Pflegelehre gegen Mitarbeitermangel

Mit der Pflegelehre wolle man einerseits die aktuell tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten, so Teschl-Hofmeister zur Ausbildung. Andererseists wolle man „die hohe pflegerische Qualität für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher langfristig absichern“, erklärt die Landesrätin.

Auch vonseiten der Wirtschaftskammer würde man sich für die Einführung neuer Lehrberufe im Gesundheitswesen engagieren, um den dortigen Bedürfnissen gerecht zu werden, betont Wirtschaftskammer Präsident Wolfgang Ecker.

„Um den Mitarbeitermangel zu bekämpfen, braucht es gezielte regionale Maßnahmen“, so Ecker. „Und genau das geschieht mit den beiden neuen Lehrberufen.“ Die Wirtschaftskammer diene hier als Schnittstelle, da sie sowohl für die Abwicklung des Lehrlingswesens als auch für die Pflegelehre zuständig sei.