„Nahaufnahme“

Paartherapeutin Gerti Senger rät zur Hochzeit

Zum Start in den Heiratsmonat Mai ist die bekannte Paartherapeutin Gerti Senger zu Gast in der Radio Niederösterreich „Nahaufnahme“. Im Gespräch mit Alice Herzog erklärt sie, warum sie Paaren auch heute noch zur Heirat raten würde.

Als Paartherapeutin hat Gerti Senger über die Jahre unzählige Paare begleitet und weiß, wovon sie spricht: "Ich bin sehr für die Eheschließung. Ich bin sehr fürs Heiraten, wenngleich natürlich heute unter anderen Voraussetzungen geheiratet wird als früher. Aber es ist ein Bekenntnis und es gehört Mut dazu“, so Senger. „Liebe ist auch eine Magie und auch noch, wenn man 50, 60 und 70 ist. Das ist etwas sehr Beruhigendes.“

Sendungshinweis:

„Nahaufnahme“, 5.5.2024

Liebe in Zeiten der Unberechenbarkeit als Fels in der Brandung zu sehen, sei ebenfalls mutig, aber nicht unmöglich: „Wir sind heute ohnehin feig geworden in der Liebe. Viele schweigen zu lange oder sind nur auf Sicherheit aus. Darunter leiden Beziehungen.“

Sexualität in den 1980er Jahren: „Wurde ausgebuht“

In der „Nahaufnahme“ erzählt sie auch über ihren eigenen Weg und ihre Anfänge, als sie in den frühen 1980er Jahren begann öffentlich über Sexualität zu sprechen. "Wenn ich gewusst hätte, was auf mich wartet, hätte ich es vielleicht nicht gemacht. Ich kann mich noch erinnern, dass ich bei einem Vortrag, wie ich hereingekommen bin, da hat man mich ausgebuht.“

Für die Aufklärung brauche es heute längst keine Gerti Senger mehr, fügt sie mit einem Augenzwinkern hinzu. Sie selbst hat in der Liebe alles erlebt, von der frühen Hochzeit über den Kinderwunsch, die Scheidung, eine zweite Heirat bis zur Patchwork-Familie. „Mein zweiter Mann ist im Vorjahr verstorben, nach 48 Jahren Ehe für mich ein großer Verlust.“

Die Arbeit sei ihr bis heute sehr wichtig: „Vielleicht bin ich in gewisser Weise arbeitssüchtig“, so Senger, die täglich um 7 Uhr aufsteht und auch am Wochenende und im Urlaub immer an die Arbeit denkt. Heute ist ihr Dankbarkeit das Wichtigste im Leben und nicht einsam zu sein.