Andrea Eckert Litschau „Rose“
Joseph Polleross
Joseph Polleross
Kultur

Festival Hin & Weg: Identität und Teilen im Fokus

Das Theaterfestival Hin & Weg startet in seine siebente Saison. Von 9. bis 18. August dreht sich alles um die beiden Themenschwerpunkte „Identität“ und „Teilen“. In und rund um Litschau (Bezirk Gmünd) sind insgesamt 140 Veranstaltungen geplant.

Die beiden Themenkomplexe „Identität“ und „Teilen“ würden ein „breites Reibungsfeld“ erzeugen, heißt es in einer Aussendung. Es gehe um eine „Auslotung der Grenzen und Übergänge zwischen diesen beiden gesellschaftspolitisch so brennenden Themen“, wird Zeno Stanek, Intendant der „Tage für zeitgenössische Theaterunterhaltung“ zitiert. Das Festival solle so breit, bunt und transparent wie nur möglich werden.

Eröffnet wird das Theaterfestival Hin & Weg heuer erstmals im Theaterhaus Moment, das sich nicht weit vom Herrenseetheater entfernt befindet, mit „Rose“. Es erzählt die Lebensgeschichte einer Jüdin, verkörpert von Andrea Eckert in einer Inszenierung von Ruth Brauer.

Zu sehen ist auch „Die vielen Stimmen meines Bruders“. Dabei veranstalten ein Bruder und seine Schwester ein Stimmen-Casting. Ein Gendefekt sorgt dafür, dass die Stimme des Bruders den Geist aufgibt. Deshalb suchen sie zusammen eine Stimme, mit der er weitersprechen kann. Oder besser: viele Stimmen! Eine für jede Lebenssituation.

„Chronik der nördlichsten Stadt“ Litschau
KollekTief
Die Theatergruppe KollektTief zeigt wieder die „Chronik der nördlichsten Stadt“

Hier beginnt die Phantasie: Was wäre, wenn man mehr als eine Stimme haben könnte? Zum Beispiel die von Ryan Gosling? Es gehe um „Stimm- und Identitätsverlust, um geschwisterliches Teilen oder teilhaben an den vielschichtigen Prozessen von Verlieren, Suchen und Finden von Stimmen/Identitäten“, heißt es. Ebenfalls wird das Schubert Theater Wien mit der Aufführung „Habsburger: A Vampirg’schicht“ sowie einem Stationentheater in Litschau auftreten.

Vielfältiges Programm samt Musikdramatik

Darüber hinaus stehen zahlreiche weitere Zusammenarbeiten auf dem Programm, etwa mit der Schauspielschule Ernst Busch Berlin, dem Figurentheater Marijeli, MUK, Kubus20 oder auch der Theatergruppe KollekTief, die wie schon in den vergangenen beiden Jahren die „Chronik der nördlichsten Stadt“ aufführen wird. Zudem sind Küchenlesungen geplant, etwa mit Doron Rabinovici, Andrea Eckert oder auch Cornelius Obonya.

Ebenfalls geplant ist heuer ein „musikdramatischer Schwerpunkt“. Unter anderem werden mit „Kosmos Jonke“ Texte von Gert Jonke zum Besten gegeben, ebenso sind mit „Zug. Eine Reise mit Erich Kästner“ vertonte Gedichte von Erich Kästner zu hören. Abends werden als Ausklang für die Theaterunterhaltung Lounge-Konzerte geboten.

Kosmos Jonke Litschau
Manuel Pitsch
Mit „Kosmos Jonke“ werden Texte von Gert Jonke zu hören sein

Die von Intendanz und Produktionsteam zusammengestellten „Theater.Pfade“ sollen heuer fortgesetzt werden. Sie sollen „durch das Programm helfen, einem die Qual der Wahl erleichtern“, heißt es in der Aussendung. Zwischen den beiden Festival-Wochenenden werden außerdem wieder Theater-Workshops angeboten.