Gedenkfeier
Stamberg
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Chronik

Internationale Gedenkfeier für KZ-Opfer

Weit über 400 Menschen aus ganz Europa sind am Montag nach Melk gekommen, um der Opfer des Nebenlagers des KZ Mauthausen zu gedenken. Auch in einem weiteren ehemaligen Außenlager in St. Valentin (Bezirk Amstetten) wurde zu einer Gedenkfeier geladen.

80 Jahre nach der Errichtung des KZ-Außenlagers Melk wurde in der Birago-Kaserne und der Gedenkstätte Melk im ehemaligen Krematorium jenen fast 5.000 Opfern gedacht, die zwischen April 1944 und April 1945 in Melk zu Tode kamen.

„Der heutige Tag des Gedenkens erinnert uns wieder an die schrecklichen Verbrechen der NS-Zeit – auch auf dem Boden der heutigen Birago-Kaserne. Gerade mit Blick auf die aktuellen internationalen Spannungen gegenüber Jüdinnen und Juden muss er uns eine eindringliche Mahnung sein“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

Die Feier wurde vom Verein MERKwürdig (Zeithistorisches Zentrum Melk) und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen durchgeführt. Rund 200 Schülerinnen und Schüler aus Frankreich sowie aus Melk und Pöchlarn (Bezirk Melk) waren vor Ort und steuerten musikalische Beiträge bei.

Graffiti
ZHZ
Auch ein Streetart-Projekt wurde am Montag eröffnet

Street-Art als Dialog

Zuvor war das Streetart-Projekt „Handreichung“ in der Kulturwerkstatt Tischlerei in Melk eröffnet worden. Mit Straßenkunst, Graffitis sowie Wandmalerei soll ein breiter Dialog zwischen Vergangenheit, Erinnerung und Zukunft gestaltet werden. Dazu werden auch internationale Künstlerinnen und Künstler eingeladen, um abzubilden, dass im KZ Melk 38 Muttersprachen gesprochen wurden.

Auch in St. Valentin gedachte man mit Kranzniederlegungen im Ortsteil Herzograd der Opfer. Anlass dafür war der 79. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des ehemaligen Nebenlagers des KZ Mauthausen in St. Valentin. Das Außenlager war 1944 nahe der Nibelungenwerke gegründet worden.

An der Gedenkstätte ist nun eine Installation des japanisch-deutschen Künstlers Seiji Kimoto mit dem Titel „Stein unter Bewachung“ enthüllt worden. Schülerinnen und Schüler aus Langenhart trugen ebenfalls zum Gedenken bei.