Wirtschaft

Netzausbau: Bund soll Teil der Kosten tragen

Rund vier bis fünf Milliarden Euro soll der Ausbau der niederösterreichischen Energieinfrastruktur in den kommenden acht Jahren kosten. Wirtschaftskammer (WKNÖ) und Industriellenvereinigung (IVNÖ) fordern, dass der Bund einen Teil der Kosten stemmt.

Schon jetzt gelange die niederösterreichische Netzinfrastruktur an ihre Grenzen, denn bis 2040 soll sich der Strombedarf nochmals verdoppeln, so die Berechnungen der Wirtschaftskammer. Der Ausbau sei daher dringend notwendig – nicht zuletzt, um erneuerbare Energien zu fördern.

Wolfgang Ecker, Präsident der WKNÖ, pocht darüber hinaus auf passende Finanzierungsmodelle: „60 Prozent des gesamten österreichischen Windkraftausbaus kommt aus Niederösterreich. Es kann nicht sein, dass wir mehr als die Hälfte des Windausbaus stemmen und gleichzeitig die hohen Kosten des Netzausbaus durch die derzeitigen Regelungen tragen müssen. Vorreiter in der Klimapolitik und bei erneuerbaren Energien, wie Niederösterreich, werden damit stark benachteiligt.“

Netzausbaukosten österreichweit bei 20 Milliarden Euro

Dass ein Ausbau des Netzsystems wichtig ist, darüber sind sich alle einig. Was jedoch noch unklar ist, ist, wer zahlen soll. Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer fordern, dass der Bund die Kosten zumindest teilweise übernimmt. Die Netzausbaukosten für ganz Österreich würden in den kommenden acht Jahren 20 Milliarden Euro ausmachen.

Durch den Ausbau der Netzinfrastruktur könnten Betriebe künftig auf umweltfreundlichere Energien umsteigen. Das ist allerdings nur möglich, wenn diese auch günstig genug sind, denn sonst würde man im Wettbewerb gegenüber anderen Ländern verlieren, warnt Kari Ochsner, Präsident der Industriellen Vereinigung Niederösterreich (IVNÖ): „An jedem Tag, an dem die Energiekosten in Europa zu hoch sind, die Netze nicht erweitert werden und erneuerbare Energiequellen nicht sinnvoll eingebunden werden, verlieren die Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze werden gefährdet.“