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Martin Steiger
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Sport

150 Athleten starten beim Ultraradrennen

Die Braustadt Weitra (Bezirk Gmünd) wird am Freitag und Samstag wieder zum Zentrum der besten Ultracycling-Athleten Österreichs. Mehr als 150 Sportlerinnen und Sportler nehmen die 600 Kilometer lange Strecke des Race Around Niederösterreich (RAN) in Angriff.

Bereits zum sechsten Mal blickt die Ultraradsportszene ins Waldviertel, wo sich auch heuer wieder ein stark besetztes nationales und internationales Teilnehmerfeld angesagt hat, um in mittlerweile elf verschiedenen Wertungsklassen die Siegerinnen und Sieger zu küren. „Beim Ultracycling gehts vor allem darum, dass man seine eigenen Grenzen verschiebt und schaut, ob man im Stande ist, die Herausforderung zu meistern“, erklärt Organisator Christian Troll den Reiz dieses Ausdauersports.

Nach 2020 werden heuer erneut die schnellsten Radfahrer Österreichs auf der Ultradistanz gesucht. Topfavorit ist Lokalmatador Philipp Kaider aus Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach). Niederösterreichs Weltmeister im 24-Stunden-Zeitfahren 2022 freut sich auf sein Heimrennen. „Wenn nichts mehr Unvorhergesehenes passiert, dürfte ich ganz gut in Form sein“, lässt sich Kaider, der das Rennen auch im Vorjahr gewann, aber nicht in die Karten blicken.

Neue Wertungsklasse „Unsupported“

Bestritten werden Ultraradrennen, wie das RAN, üblicherweise als Team, bestehend aus Athlet und Begleitauto, das einerseits mit Verpflegung und etwa auch beim Navigieren unterstützt, andererseits als Begleitschutz auch der Sicherheit dient, denn die Rennen finden im öffentlichen Straßenverkehr statt.

Um dem aktuellen Trend der „Unsupported-Rennen“ zu folgen, gibt es heuer auch erstmals die Möglichkeit, in Zweierteams völlig ohne Unterstützung auf sich allein gestellt zu starten. „Die Unsupported-Kategorie ist Radfahren in seiner reinsten Kultur, was gerade in unserer vielseitigen Landschaft ein Genuss sein kann. Im Gegensatz zu anderen Rennen, beschränken wir hier aber auf Zweier-Teams, um ein Mindestmaß an Sicherheit zu gewährleisten“, betont Troll.

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Das klassische Ultracycling-Team besteht aus Athlet und Betreuercrew mit Begleitauto. In der Kategorie „Unsupported“ können die Sportler beim RAN heuer erstmals als Selbstversorger antreten.

Neun Pärchen wagen sich an das Abenteuer, Niederösterreich ganz ohne Hilfe zu umrunden. Einzig ein „Depot“ am neuen Hotspot in St. Aegyd am Neuwalde (Bezirk Lilienfeld) ermöglicht es ihnen Proviant oder etwa frische Kleidung zu hinterlegen.

Bei der sechsten Auflage des Race Around Niederösterreich erwartet die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nicht nur ein sportliches Highlight, auch für Motivation ist gesorgt. In St. Aegyd will die Gemeinde die Sportler bei der Durchfahrt mit einem eigenen Fest unterstützen, wo Musik, Kulinarik und eine Hüpfburg auch das Publikum zum Verweilen einladen soll.

Erweitertes Rahmenprogramm und EM 2025

Auch im traditionellen Start- und Zielort Weitra will man den Zuschauern am Rathausplatz mit Foodtrucks, Chill-Areas und Kooperationen mit der örtlichen Gastwirtschaft das Anfeuern schmackhaft machen. Während die ersten Starter am Freitag um 16.00 Uhr von der Startrampe rollen, öffnet die RAN-Arena bereits um 15.00 Uhr ihre Pforten. „Die Lokale und Schanigärten sind geöffnet und das Wetter wird herrlich“, ist Christian Troll von einem perfekten Rennwochenende überzeugt.

Die Siegerinnen und Sieger werden nach 600 Kilometern und 6.000 Höhenmetern durch insgesamt 15 Bezirke am Samstag ab 13.00 Uhr wieder in Weitra erwartet, wo wie entlang der Strecke rund um Niederösterreich bis Samstag um 22.00 Uhr mit Behinderungen im Straßenverkehr zu rechnen ist.

Im Vorjahr laut Veranstalter zum größten „Supported“-Ultraradrennen weltweit aufgestiegen, wird schon jetzt an der siebenten Auflage des RAN 2025 gearbeitet. Nach Gesprächen mit dem Ultracycling-Weltverband soll diese dann erstmals als Europameisterschaft ausgetragen werden.