Wiedereröffnung Museum am Dom St. Pölten
Museum am Dom
ORF/Tobias Mayr
Kultur

Museum am Dom in St. Pölten wiedereröffnet

Nach Umbauarbeiten und einer Neuausrichtung ist das Museum am Dom in St. Pölten erstmals seit fünf Jahren wieder auf seiner gesamten Fläche zugänglich. Das älteste Museum der Landeshauptstadt zeigt ab Donnerstag seine neue Dauer- und Jahresausstellung.

Die neue Dauerausstellung präsentiert die hauseigenen Bestände in „zeitgemäßem Licht“, heißt es in einer Aussendung. Die Geschichte des Christentums und der christlichen Kunst wird dabei erzählt: Zu sehen sind etwa mittelalterliche Flügelaltäre, barocke Reliquienmonstranzen sowie Messgewänder. „Als kirchliche Kultureinrichtung ist das Museum am Dom ein wichtiger Ort der Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben“, so Bischof Alois Schwarz.

Bei der neuen Dauerausstellung geht es laut Aussendung vor allem darum, unterschiedliche Wissensebenen anzubieten. So sollen auch Besucherinnen und Besucher, die bislang nicht mit christlicher Kunst in Berührung gekommen sind, angesprochen werden, heißt es.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Adalbert & Ottokar, um 1700, Gründer des Stiftes St. Pölten
Museum am Dom/ Seebacher
Adalbert & Ottokar, um 1700, Gründer des Stiftes St. Pölten
Einblick in ehemalige Stiftsbibliothek – heute Teil des Museums
Museum am Dom/Seebacher
Einblick in die ehemalige Stiftsbibliothek
Heinrich Johann von Kerens, erster Bischof von St. Pölten
Museum am Dom/Seebacher
Heinrich Johann von Kerens, erster Bischof von St. Pölten
Wiedereröffnung Museum am Dom St. Pölten
Museum am Dom
Ausstellungseinblick

Museum als Ort der Bildung

„Kunstwerke sind direkte Fenster in die Vergangenheit und erzählen Geschichten", so die Leiterin des Museums am Dom, Manuela Rechberger. „Was sagt uns ein gotischer Flügelaltar über das Leben der Menschen im Mittelalter? Warum sind Heilige auf ganz bestimmte Weise dargestellt?“ Das Lesen und Verstehen von kirchlicher Kunst müsse heute neu gelernt werden, „weil das vor einigen Jahrzehnten noch vorhandene christliche Grundwissen häufig nicht mehr vorausgesetzt werden kann“. Kernaufgabe des Museums sei es, sakrale Inhalte über kulturelle Zugänge zu vermitteln.

Video- und Audiosequenzen informieren zudem über die Umbauarbeiten im Museum. Rechberger will außerdem Kinder und Jugendliche mehr einbinden. Ein Museum sei auch ein Ort der Bildung. „Wir merken bei den Schülerinnen und Schülern ein großes Interesse an christlicher Kultur – sie interessieren sich dafür, woher Feiertage oder Traditionen kommen und was die Hintergründe dafür sind“, so die Museumsleiterin.

Jahresausstellung zeigt Geschichte des Hauses

Die Jahresausstellung dreht sich im Kulturhauptstadtjahr 2024 rund um das Thema „Schädelkult & Stiftstumult. 1.000 Jahre Hippolytkloster“. Es geht um die Geschichte des ehemaligen Augustiner Chorherrenstiftes St. Pölten.

Nach Angaben des Museums entstand rund um das Jahr 800 am Areal des heutigen St. Pöltner Domplatzes ein Kloster, in dem die Schädelreliquie des römischen Märtyrers Hippolyt verehrt wurde. Das Kloster wurde dann zu einem geistigen und wirtschaftlichen Zentrum, so konnte rundherum eine Stadt entstehen. Das älteste Kloster im Gebiet des heutigen Niederösterreichs wurde von Benediktinern gegründet und im 11./12. Jahrhundert in ein Kanonikerstift umgewandelt.

„Es zeigt die Entwicklungen monastischer Lebensformen vom Mittelalter bis in die Neuzeit, ehe es von Kaiser Joseph II. aufgelöst und 1785 zum heutigen Bischofssitz wurde“, lautet die geschichtliche Entwicklung. Das Museum am Dom befindet sich heute im 1. Stock des aufgelassenen Augustiner Chorherrenstifts St. Pölten und inkludiert auch dessen Klosterbibliothek.