Bühnenfotos Funny Money
Andreas Tischler
Andreas Tischler
Kultur

In Berndorf dreht sich alles ums Geld

Wie reagieren wir, wenn wir plötzlich eine große Menge Geld finden und wer ist so ehrlich, es zu melden? Mit dieser Frage setzen sich die Festspiele Berndorf auseinander. Laut Intendantin Kristina Sprenger liefert die Komödie auch Antworten auf aktuelle Fragen.

In Zeiten massiver Teuerung, in der ständig über Sorgen, Wünsche und Verteilungsgerechtigkeit von Geld diskutiert wird, liefere „Funny Money“ zumindest zahlreiche Anstöße, um die eigene Einstellung genauso zu hinterfragen wie jene der anderen, „allerdings mit einem großen Augenzwinkern“, so Kristina Sprenger, Intendantin der Bühne Berndorf, die auch selbst mit auf der Bühne stehen wird.

Sendungshinweis

„Theaterfest“, 15.7.2023

In der Komödie von Ray Cooney, die 1994 in England uraufgeführt wurde, wird Protagonist Henry Perkins von einem Moment zum nächsten unerwarteten Besitzer von 735.000 Pfund – umgerechnet also knapp 860.000 Euro. Ab diesem Moment entwickelt sich der ehrenwerte Brite zu einem gierigen Mann mit krimineller Energie. Sein Plan, England gemeinsam mit seiner Frau Jane den Rücken zu kehren und sich mit dem Geld ein schönes Leben zu machen, wird durch zahlreiche Verstrickungen und Entwicklungen durchkreuzt.

Bühnenfotos Funny Money
Andreas Tischler
In „Funny Money“ wird die Anziehungskraft des Geldes verhandelt – mit jeder Menge britischem Humor

Der Wunsch entwickelt sich zum Schreckgespenst

Die britische Komödie, die sich hauptsächlich im Wohnzimmer des einst so braven Ehepaares abspielt, entwickelt sich zunehmend zum explosiven Plot, der dem Ensemble auch körperlich viel abverlangt. Jane Perkins etwa flüchtet sich zunehmend in den Alkohol „und verlangt mir sämtliches komödiantisches Talent ab“, so Sprenger. „Die einfache Hausfrau, die völlig überfordert ist, und immer betrunkener wird und am Ende ziemlich illuminiert ist, macht unglaublich Spaß. Auf der Bühne über Teppiche zu stolpern, über Sofas zu fallen und am Boden zu kriechen, ist aber auch sehr körperlich anstrengend.“ Sprenger verspricht einen „richtigen Lachschlager“ und ein wahres Feuerwerk an Komik.

„Gestern dachte ich noch, es gibt Schlimmeres, als einen Koffer voll Geld zu finden. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher“ – zu dieser Einsicht kommt Henry Perkins während des Stücks. Darsteller Hubert Wolf kann das nach der Probenzeit gut nachvollziehen, wie er sagt: „Seitdem ich diese Rolle spiele, habe ich beinahe panische Angst, ich könnte selbst einmal einen Koffer voll Geld finden.“

Neben Kristina Sprenger und Hubert Wolf in den Hauptrollen stehen Markus Freistätter, Susanna Hirschler, Stefan Joham, Robert Kolar, Martin Leutgeb und Reinhold G. Moritz auf der Bühne, Regie führt Andreas Steppan. In Berndorf zu sehen ist „Funny Money“ einen Monat lang von 14. Juli bis 13. August.