Pfarrkirche Weißenkirchen
ORF
ORF
„Kulturerbe“

Wachau präsentiert ihre Denkmäler

„Denkmal [er:sie:wir] leben | 100 Jahre Denkmalschutzgesetz" ist das Motto des Tag des Denkmals am Sonntag. In Niederösterreich liegt der Schwerpunkt in der Wachau. Im Mittelpunkt sollen Menschen stehen, die denkmalgeschützte Gebäude erhalten und mit und in ihnen leben.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 20.9.2023

Der regionale Schwerpunkt in Niederösterreich ist mit einigen Standorten heuer die Wachau, sagt Patrick Schicht, Landeskonservator von Niederösterreich im Bundesdenkmalamt. So werden beispielsweise in Weißenkirchen (Bezirk Krems) die umfassend renovierte Pfarrkirche und der benachbarte Teisenhoferhof der Gemeinde die Pforten öffnen. Neben musealen Einrichtungen, die Interessierte anlocken, ist er auch jedes Jahr Theaterbühne für die „Wachaufestspiele“ und somit Ort der Begegnung für viele Besucher und Besucherinnen. Solche lebendigen Baudenkmale passen zum Motto beim Tag des Denkmals am Sonntag.

Im nicht weit entfernten Emmersdorf an der Donau (Bezirk Melk) wird ein ganz besonderes Schmuckstück zu besichtigen sein, ein jahrhundertealtes Bürgerhaus in Privatbesitz. Seit 1693 war es lange das Haus eines Bäckers. Auch heute gibt es darin einen Ofen und ein Geschäft, doch es ist ein Brennofen. Denn es wird Keramik erzeugt. Brotdosen, als Verbindung zur früheren Bäckerei und andere Objekte fertigt die Keramikerin Gabriele Kummer im historischen Ambiente.

Renoviertes Bürgerhaus in Emmersdorf
ORF
In Emmersdorf lässt sich ein renoviertes Bürgerhaus besichtigen

Mit viel Herzblut durch Renovierung gerettet

Dass sich das Haus so authentisch in seiner alten Substanz präsentiert, liegt an den Besitzern. Gabriele Fahrnberger und ihr Mann haben es in schlechtem Zustand gekauft, um es zu renovieren und zu beleben – auch durch Vermietung von Wohneinheiten. Sie wohnen nicht hier, und haben das Haus rein als Herzensprojekt gerettet. Sie kommen beide aus der Baubranchen und haben durch die Renovierung selbst noch viel über alte Handwerkstechniken, wie Mauerungen, Kalktechnik oder alte Tischlerarbeiten gelernt, erzählt Gabriele Fahrnberger.

Kastenfenster und historische Türen wurden erhalten. Seine Baugeschichte mit dem ältesten Kern aus dem 14. Jahrhundert und seine weitere Entwicklung mit Renaissanceelementen, wie einem Erker an der Fassade, und die Erweiterung zur Donau hin bis ins 18. Jahrhundert, machen das Haus auch für den Denkmalschutz so spannend. Gleichzeitig zeigt sich dort, mit wieviel Herzblut, Aufwand und Engagement Menschen ihre Baudenkmale erhalten.

Auch viele andere Beispiele sind am kommenden Sonntag beim Tag des Denkmals dazu zu sehen, alleine in Niederösterreich mit rund 35 Standorten. Sie alle sollen Bewusstsein schaffen für Denkmalschutz, Pflege und Erhaltung von Österreichs Baudenkmalen.