AAS ist derzeit in Zürich in der Bodenabfertigung tätig und hat dort einen Marktanteil von rund 15 Prozent. Das Unternehmen soll am 1. Jänner 2020 die Gepäcksabfertigung von Celebi übernehmen. Die Lizenz gilt dann bis 24. Oktober 2026, also knapp sieben Jahre, teilte das Verkehrsministerium (BMVIT) am Mittwoch mit. Die Lizenz umfasst rund 20.000 Flugzeugabfertigungen pro Jahr, das sind etwa 100 der insgesamt 600 Flüge pro Tag auf dem Flughafen in Schwechat.
Celebi will auch Fluggastabfertigung abgeben
Ausgeschrieben nach EU-Recht waren nur die Aufgaben Gepäckabfertigung, Fracht- und Postabfertigung sowie Vorfelddienste, die nun mit Jahreswechsel an AAS übergehen. Celebi hatte im Vorfeld aber bereits angekündigt, auch die an einer anderen Lizenz hängende Fluggastabfertigung im Terminal (Einchecken, Gatebetreuung) nicht mehr ausüben zu wollen, wenn es keine Lizenz für die Gepäcksabfertigung mehr gibt. „Es kann angenommen werden, dass der AAS die Fluggastabfertigung ab 1.1.2020 ebenfalls anbieten und ehestmöglich beim BMVIT einen entsprechenden Antrag einbringen wird“, teilte das Ministerium dazu mit. Eine Bewilligung könne rasch erteilt werden.
Nun sei das Verkehrsministerium in enger Abstimmung mit dem Flughafen Wien und AAS. „Gemeinsames Ziel ist es, einen ordnungsgemäßen Betrieb ab 1.1.2020 sicherzustellen“, so das BMVIT. Bis dahin ist Celebi vertraglich verpflichtet, die Dienstleistungen weiter zu leisten.
Betriebsrat will Bedingungen für Übernahme aushandeln
Die Entscheidung des Ministeriums wurde mehrmals verschoben, die 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Celebi mussten deshalb um ihre Arbeitsplätze bangen – mehr dazu in Betriebsversammlung bei Bodenabfertiger (noe.ORF.at; 10.10.2019). Mit der Entscheidung über die Lizenzvergabe wurde nun auch bekanntgegeben, dass das Personal von AAS übernommen werden muss.
Die Betriebsratsvorsitzende von Celebi kündigte gegenüber noe.ORF.at an, umgehend Kontakt mit AAS aufzunehmen, um die Bedingungen dieser Personalübernahme abzuklären. Sollte es zu finanziellen Einbußen für die Celebi-Mitarbeiter auf dem Flughafen Schwechat kommen, werde es Proteste und Kampfmaßnahmen geben.