Unfallhäufungsstellen werden entschärft

In Niederösterreich werden heuer 325 Millionen Euro ins Straßennetz investiert. Ein Schwerpunkt wird dabei auf das Thema Sicherheit gelegt. So sollen Unfallhäufungsstellen, etwa auf der B37 in Krems, entschärft werden.

Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) und Straßenbaudirektor Josef Decker stellten am Freitag das geplante Straßenbauprogramm für 2020 vor, bei dem vor allem die Entschärfung von Unfallhäufungsstellen im Fokus stehe, wie es heißt. In den vergangenen drei Jahren gab es in Niederösterreich zwar so wenige Verkehrstote wie noch nie – 2019 waren es 98 Menschen –, dennoch „jeder Tote ist ein Toter zu viel“, betonte Schleritzko bei der Pressekonferenz, „deshalb hat die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer für uns auch weiterhin oberste Priorität, wenn es um den Bau neuer beziehungsweise die Erhaltung bestehender Straßen im Land Niederösterreich geht.“

Schleritzko und Decker
NLK Filzwieser
Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) und Straßenbaudirektor Josef Decker stellten am Freitag das geplante Straßenbauprogramm für 2020 vor

Konkrete Pläne für Entschärfung der B37

Eine der bekanntesten dieser Unfallhäufungsstellen ist auf der Kremser Straße (B37) am Gneixendorfer Berg. Erst vor wenigen Wochen war hier ein 45-Jähriger bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, danach hatten sich die Rufe nach einer Verbesserung entlang der Strecke gemehrt – mehr dazu in B37/Kremser Straße: Ruf nach Entschärfung (noe.ORF.at; 23.12.2019). Nun wurden die konkreten Pläne vorgestellt, die diese Stelle sicherer machen sollen. Laut Straßenbaudirektor Decker plane man eine bauliche Mitteltrennung mit einer etwa einen Meter hohen Betonleitwand, sodass hier „eine deutliche Erhöhung der Verkehrssicherheit gegeben ist.“ Um das zu ermöglichen, muss die Straße allerdings verbreitert werden. Die entsprechenden Pläne wurden nun eingereicht.

Baubeginn ist nach Abschluss der Verfahren und Grundeinlösen voraussichtlich in rund einem Jahr, die Fertigstellung sei bis zum Jahr 2021 vorgesehen, wurde am Freitag informiert. Solange die Pläne geprüft werden, soll die B37 außerdem durch drei Sofortmaßnahmen entschärft werden: So ist eine Geschwindigkeitsbeschränkung, eine Verbesserung der Beschilderung und der Bodenmarkierungen sowie eine Verdoppelung der Zahl der Flapper, die die Linienführung verdeutlichen, vorgesehen.

Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst nach Frontalzusammenstoss auf der B37
feuerwehr.media
Bei einem tragischen Unfall auf der B37 kam Ende des Jahres 2019 ein 45-Jähriger ums Leben

Umfahrung Wieselburg soll fertiggestellt werden

In Summe seien heuer im Straßenbaubereich 700 Einzelmaßnahmen in 385 Gemeinden vorgesehen, heißt es. Auch die Umfahrung Wieselburg, mit Investitionskosten von 80 Millionen Euro das derzeit größte Straßenbauhaben in Niederösterreich, soll heuer für den Verkehr freigegeben werden. „Damit geht eine lange Geschichte zu Ende“, so Schleritzko. Ebenso wird der Ausbau der Ostautobahn (A4) zwischen Fischamend (Bezirk Bruck an der Leitha) und Bruck an der Leitha weiter vorangetrieben. Außerdem sollen laut Schleritzko drei Millionen Euro in den Ausbau von überörtlichen Radwegen investiert werden. Von den 325 Millionen Euro kommen 125 Millionen Euro vom Land Niederösterreich und 200 Millionen Euro von der ASFINAG.