Autobahnauffahrt mit Geisterfahrerschild
ORF.at/Zita Klimek
ORF.at/Zita Klimek
Verkehr

Deutlich mehr Geisterfahrermeldungen

Im Jahr 2019 sind in der Ö3-Verkehrsredaktion deutlich mehr Geisterfahrer gemeldet worden als im Jahr zuvor. Besonders stark stieg die Anzahl in Niederösterreich, wo um ein Viertel mehr Falschfahrer registriert worden waren. Ein besonders aufsehenerregender Fall wurde auch über die Grenzen Niederösterreichs hinaus bekannt.

In Niederösterreich wurden im Jahr 2019 insgesamt 101 Geisterfahrermeldungen von der Ö3-Verkehrsredaktion erfasst. Das entspricht um 25 Prozent mehr registrierten Fällen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als 81 gezählt wurden. Damit führt Niederösterreich das Bundesländerranking erstmals seit 2015 wieder an, gefolgt von der Steiermark und Kärnten. Im österreichweiten Schnitt stiegen die gemeldeten Geisterfahrer mit 12,7 Prozent nur nur etwa halb so stark wie in Niederösterreich.

Aufsehenerregender Fall auf S6

Die Südautobahn (A2) bleibt die Autobahn mit den meisten Geisterfahrern, an zweiter Stelle steht die Westautobahn (A1). Das mit Abstand am stärksten betroffene Teilstück einer Autobahn befindet sich auf der Semmering Schnellstraße (S6) zwischen dem Tunnel Semmering und dem Knoten St. Michael in der Steiermark. Die Semmering Schnellstraße (S6) war auch Schauplatz für eine besonders aufsehenerregende Geisterfahrermeldung.

Vergangenen August kursierten im Internet Videoaufnahmen eines Geisterfahrers, die für großes Entsetzen sorgte. Damals hatte ein Mann nach einem Lkw-Unfall bei Schottwien (Bezirk Neunkirchen) die Rettungsgasse genutzt, um im Stau umzudrehen. Die Polizei konnte den ungarischen Fahrer etwa eine Woche später ausforschen.

Gehäufte Meldungen am Abend

Fasst man die von der Ö3-Verkehrsredaktion gesammelten und ausgewerteten Daten zusammen, ist die Wahrscheinlichkeit einem Geisterfahrer zu begegnen, im März am höchsten. Der Tag mit den meisten Geisterfahrermeldungen fiel im Jahr 2019 auf den 30. März. Mit insgesamt sechs Meldungen wurde im Radio auf Ö3 durchschnittlich alle vier Stunden vor einem Geisterfahrer gewarnt.

Am gefährlichsten ist der Statistik zufolge eine Fahrt in den frühen Abendstunden zwischen 18.00 und 21.00 Uhr, in denen die Wahrscheinlichkeit, einem Falschfahrer zu begegnen, etwa doppelt so hoch ist wie in der Nacht oder am frühen Morgen. Laut Daten des Innenministeriums starben seit den Aufzeichnungen im Jahr 1987 insgesamt 117 Menschen bei Unfällen mit Geisterfahrern. Aus den im Jahr 2019 417 registrierten Geisterfahrten ereigneten sich insgesamt acht Unfälle, sieben davon mit Personenschaden, eine Frau starb.