Influenza A Viren unter dem Mikroskop
Unsplash/CDC
Unsplash/David Mao
Gesundheit

Grippewelle: Höhepunkt noch nicht erreicht

Die Zahl der an Grippe Erkrankten in Niederösterreich steigt weiter an. Derzeit sind 15.355 Personen wegen Grippe und grippalen Infekts bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) Niederösterreich arbeitsunfähig gemeldet. Der Zenit der Grippewelle stehe aber noch bevor, sagen Experten.

Vor zwei Wochen waren bei der ÖGK in Niederösterreich 179 Erwerbstätige gemeldet, die an Grippe erkrankt waren. Jetzt sind es bereits 985 – das sind mehr als fünf Mal soviel. Die Zahl der Neuerkrankungen werde in den nächsten Wochen weiter steigen, sagte Judith Aberle, Virologin an der Medizinischen Universität Wien. Aberle rechnet jedoch damit, dass der Höhepunkt der Grippewelle innerhalb der nächsten Wochen erreicht sein wird.

Das Ausmaß der Grippewelle ist noch nicht abschätzbar. Eines ist jedenfalls klar: Die Influenzaaktivität sei stärker ausgeprägt als in der vergangenen Grippesaison, sagte Aberle. In Österreich dominieren die zwei Subtypen des Influenza-A-Virusstamms. Für diese Stämme biete der Grippe-Impfstoff ausreichend Schutz, so Aberle. Das gelte auch für den zweiten Virusstamm im Umlauf, den Influenza-B-Viren. Der Stamm wurde bislang nur bei 14 Prozent der getesteten Proben nachgewiesen. Hier habe man aber bereits erste Driftvarianten, also Weiterentwicklungen des Influenzavirus beobachten können, sagte Aberle.

Geringe Grippe-Impfrate in Österreich

Im Durchschnitt sterben in Österreich pro Jahr etwa 1.500 Menschen an Grippe. Die Impfrate ist relativ gering, wie Experten immer wieder kritisieren. Nur acht Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind gegen Grippe geimpft. Erst am Montag startete dazu eine Kampagne – mehr dazu in Kampagne soll Impfbewusstsein stärken (noe.ORF.at; 3.2.2020).