Landwirtschaftskammerwahl 2020
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Landwirtschaft

LK-Wahl: ÖVP-Bauernbund legt weiter zu

Der ÖVP-Bauernbund ist der klare Wahlsieger der Landwirtschaftskammerwahl am Sonntag in Niederösterreich. Mit 85,01 Prozent der Stimmen bleibt man weiter stärkste Kraft. Der Unabhängige Bauernverband erreicht beim Erstantritt Platz zwei. Die SPÖ-Bauern sowie die Freiheitliche Bauernschaft verpassen den Einzug.

Der ÖVP-Bauernbund bleibt auch in den kommenden fünf Jahren die stärkste Kraft in der Landeslandwirtschaftskammer. Johannes Schmuckenschlager, der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LKNÖ), erreichte bei seinem erstmaligen Antritt als Spitzenkandidat des ÖVP-Bauernbundes ein Plus von 1,29 Prozent. In der Landeslandwirtschaftskammer ist der Bauernbund künftig mit 33 Mandataren vertreten, bisher stellte man 30 Kammerräte.

„Bauern haben in schwierigen Zeiten Einigkeit gesucht“

Schmuckenschlager bezeichnete das Wahlergebnis für den Bauernbund als Riesenerfolg. „Wir sind sehr stolz, dass die Bauern gerade in schwierigen Zeiten die Einigkeit gesucht haben und wir jetzt wieder einen klaren Auftrag haben, führend in der Kammer für unsere Landwirtinnen und Landwirte in Niederösterreich die Arbeit der nächsten fünf Jahre zu übernehmen“, so Schmuckenschlager. Auf die Frage, ob es der Schwung von Sebastian Kurz sei, den man mitnehmen konnte, sagte Schmuckenschlager am Sonntag: „Ich glaube eher, dass die Funktionäre nach so vielen Wahlgängen den Schwung nicht mehr so hatten, aber noch sehr viel Leistung gebracht haben.“

Landwirtschaftskammerwahl 2020
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Jubelstimmung am Wahlsonntag: Bauernbund Österreich-Präsident Georg Strasser, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Spitzenkandidat Johannes Schmuckenschlager, Bauernbund Niederösterreich-Obmann und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Kandidat Lorenz Mayr (v.l.)

„Sich auf diesem hohen Niveau noch einmal zu steigern, ist sensationell", reagierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Sonntag auf das Wahlergebnis. Als Wertschätzung „der konsequenten Arbeit des Bauernbunds in der Landwirtschaftskammer" sah dieses Landeshauptfrau-Stellvertreter und Landesobmann des Bauernbundes, Stephan Pernkopf (ÖVP) – mehr dazu in „Sensationelles Ergebnis“ für Bauernbund (noe.ORF.at; 1.3.2020).

Unabhängiger Bauernverband schafft Einzug

Der Unabhängige Bauernverband kam bei seinem Erstantritt auf 8,73 Prozent der Stimmen und stellt künftig drei Landwirtschaftskammerräte. Ein erfreuliches Ergebnis für Spitzenkandidat Herbert Hochwallner: „Die Voraussetzungen für uns waren nicht sehr gut, aber es ist ein richtiger Aufwind und eine richtige Dynamik im Team entstanden, worauf ich sehr stolz bin“, sagte er im Interview.

Grafik Wahlergebnis Landwirtschaftskammerwahl
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Der Bauernbund konnte am Sonntag dazu gewinnen, Freiheitliche Bauernschaft und SPÖ Bauern verloren, der Unabhängige Bauernverband schaffte den Einzug

Enttäuschung bei Freiheitlichen und SPÖ

Enttäuschung gibt es hingegen bei der Freiheitlichen Bauernschaft. Sie scheiterte mit 3,39 Prozent an der Vier-Prozent-Hürde. Bisher war man mit sechs Mandataren in der Landeslandwirtschaftskammer vertreten. „Die Voraussetzungen für diese Wahl waren für uns nicht die besten. Ich habe es gemerkt als ich draußen bei den Bauern war, dass die Frustration sehr groß ist“, sagte der Spitzenkandidat der Freiheitlichen Bauernschaft, Peter Schmiedlechner. Das „System Bauernbund“ habe gewonnen. „Wir werden uns weiterhin für die Bauern einsetzen, auf anderen Ebenen und werden natürlich da sein, wenn es Probleme gibt.“

Die SPÖ Bauern schafften den Einzug mit 2,87 Prozent erneut nicht. „Wir sind mit den Themen einfach nicht richtig bei den Menschen angekommen“, so Spitzenkandidat Ernst Wagendristel zum Wahlergebnis. „Wir konnten das Vertrauen nicht erlangen. Wir werden als SPÖ Bauern natürlich weiter für die Landwirtschaft tätig sein und gemeinsam mit den Mitbewerbern für die Landwirtschaft arbeiten.“

Grafik Mandatsverteilung Landwirtschaftskammer
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In Mandaten bedeutet das Ergebnis 33 Mandate für den Bauernbund und drei Mandate für den Unabhängigen Bauernverband

Auf Bezirksebene entfielen von 743 Mandaten insgesamt 663 Mandate und 86,86 Prozent auf den Bauernbund, 24 Mandate auf die Freiheitlichen Bauern, 17 Mandate auf die SPÖ-Bauern, 38 Mandate an den UBV und ein Mandat an eine unabhängige Liste in Korneuburg.

Wahlbeteiligung lag bei 53,01 Prozent

Bei der Wahl vor fünf Jahren kam der Bauernbund auf 83,7 Prozent der Stimmen, die Freiheitliche Bauernschaft auf 8,9 Prozent. Die SPÖ-Bauern und die Grünen Bauern verpassten damals mit 4,8 beziehungsweise 2,5 Prozent der Stimmen den Einzug in die Kammer. Die Grünen Bauern traten am Sonntag nicht mehr an.

Am Sonntag lag die Wahlbeteiligung bei 53,01 Prozent. 157.435 Personen waren wahlberechtigt – im Wesentlichen all jene Personen, die eine land- und forstwirtschaftliche Erwerbstätigkeit ausüben oder Eigentümer land- und forstwirtschaftlicher Grundstücke in Niederösterreich sind. Neben 36 Mandaten in der Landeslandwirtschaftskammer wurden zudem mehr als 700 Mandate in den Bezirksbauernkammern vergeben.