Flughafen im Stillstand
ORF/ Birgfellner
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Wirtschaft

Flughafen und Flugzeuge stehen derzeit still

Die Luftfahrt zählt weltweit zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Wirtschaftsbranchen. Die meisten Linienmaschinen stehen mittlerweile am Boden. Auch am Flughafen in Schwechat ging die Zahl der Passagiere um 98 Prozent zurück.

Die Terminals am Flughafen in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) sind derzeit menschenleer. Noch ist unklar, wie groß die Verluste sind, die einerseits bei der Flughafen Wien AG entstehen, aber auch bei den einzelnen Airlines und anderen Kunden des Flughafens. Viele Beschäftigte sind in Kurzarbeit, darunter die 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AUA mit Sitz in Schwechat und auch die Beschäftigten des Flughafens selbst.

Das Passagieraufkommen sei um 98 Prozent zurückgegangen, sagt Flughafen-Vorstandsdirektor Günther Ofner: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auf jeden Fall einmal für drei Monate Kurzarbeit angemeldet, wobei wir davon ausgehen, dass die Krise dann nicht vorbei sein wird. Also werden wir wahrscheinlich auf sechs Monate verlängern müssen", so Ofner.

Die wenigen Flugzeuge, die jetzt noch in Schwechat landen würden, seien zum Großteil mit Fracht beladen, insbesondere mit Hilfsgütern für die medizinische Versorgung – mehr dazu in Schutzausrüstung aus China gelandet (noe.ORF.at; 23.3.2020). Vereinzelt würden auch noch Maschinen mit Heimkehrern aus aller Welt eintreffen, erklärt der Flughafenvorstand – mehr dazu in Mehr als 600 Niederösterreicher heimgeholt (noe.ORF.at; 26.3.2020).

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Viele Flugzeuge werden derzeit nicht benötigt
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Flugzeuge werden eingemottet

Die meisten Flugzeuge werden derzeit nicht benötigt und wurden bereits auf Vorfeldpositionen geparkt. Mehr als 60 Maschinen vom Typ Airbus, Boeing oder Embraer wurden bereits für einen längerfristige Flugpause abgestellt. Damit die Maschinen dadurch keinen Schaden davontragen, mussten die Techniker in der Werft zahlreiche Vorbereitungen treffen, erklärt Jens Ritter, Vorstandsmitglied bei den Austrian Airlines. „Die ganzen Triebwerke werden abgedeckt, auch alle Sensoren werden abgedeckt, damit da kein Ungeziefer einzieht. Es wird das Wasser abgelassen, es wird die Hydraulikflüssigkeit kontrolliert. Viele Bauteile werden noch einmal geschmiert“, so Ritter.

Bis zu drei Monate können die Flugzeuge auf diese Art und Weise am Flughafen Schwechat geparkt werden. Sollte die Zwangspause länger dauern, dann müssten zusätzliche Arbeiten verrichtet werden und das Flugzeug komplett eingemottet werden. Unter anderem müsste man dann Türen, Fenster und sämtliche Fugen luftdicht versiegeln. Dass es soweit kommt, will freilich niemand am Flughafen. Auch andere Airlines, wie Lauda-Motion, Wizz Air, Level oder Eurowings haben ihre Flugzeuge mittlerweile auf Parkpositionen gebracht, was allerdings nicht bedeutet, dass die Arbeit in den Hangars damit abgeschlossen ist.

AUA verlängert temporäre Einstellung

Auch wenn die Flugzeuge derzeit nicht in die Luft gehen können, müssen sie regelmäßig technisch betreut werden. Zahlreiche Arbeiten werden während der Zwangspause fällig, sagt das AUA-Vorstandsmitglied. „Unsere Flugzeuge müssen weiterhin gepflegt werden. Beispielsweise werden wir regelmäßig an Bord gehen und werden die Klimaanlage starten. Wir werden die Luftfeuchtigkeit messen, wir werden die Ruder fahren, damit es zu keiner Korrosion kommt“, so Ritter.

Unterdessen gab die AUA gab am Donnerstag die temporäre Einstellung ihres Flugbetriebes um zwei weitere Wochen bis 3. Mai bekannt. Ob die Airlines dann wirklich schon durchstarten können, ist aber noch fraglich – mehr dazu in AUA verlängert Flugstopp bis 3. Mai (wien.ORF.at; 2.4.2020).